Der Goldpreis startet zunächst stark in den Tag. Doch je länger der Handel dauerte, umso mehr Gewinne musste das Edelmetall wieder abgeben und notiert aktuell sogar im Minus. Offensichtlich bekommt der eine oder andere Investor kalte Füße, da heute Abend die US-Notenbank Fed ihren Zinsentschied bekannt geben wird. Freilich, Überraschungen wird es da keine geben. Doch wie immer wird auf die Wortwahl geachtet.
Derweil sieht Rick Rule von Sprott US eine ganz andere Gefahr für den Goldpreis: Den Bullenmarkt bei den Standardaktien. Der Bullenmarkt den es bei den Aktien und bei den Anleihen gebe, könnte Investoren dazu verleiten, ETFs wie den S&P500 ETF, als Wertspeicher zu sehen, der die Kaufkraft der Investoren erhält. Mit anderen Worten: Der breite Aktienmarkt könnte sich in der Vorstellung einiger Investoren zu einem Konkurrenten von Gold entwickeln. Und das könnte dem Goldpreis schaden.
Zudem kritisiert Rick Rule in einem Interview auch die verhaltene Explorationstätigkeit vieler Konzerne über die vergangenen Jahre.„Die Industrie hat zu wenig in Exploration und zu wenig in Entwicklung investiert – und zwar für eine sehr, sehr, sehr lange Zeit“, sagt er. Und das schade dem kompletten Sektor. Den jüngsten Abverkauf sollten Investoren bei Gold dennoch nicht überbewerten, da sich Gold in einem Bullenmarkt befinde.
Ob Gold in seiner Funktion als sicherer Hafen tatsächlich Konkurrenz von Seiten der Standardaktien bekommt, kann man sicher bezweifeln. In der Tat war es aber in der Spätphase von Bullenmärkten bei Standardaktien meist so, dass Investoren die Diversifikation vernachlässigt haben und getrieben von der Aussicht auf immer weiter steigende Aktienkurse nur noch auf Aktien gesetzt haben. So gesehen ist der Einwand von Rick Rule sicherlich ein Argument. Dennoch: Im Moment steckt Gold weiter in einer Konsolidierung. Die Marken bleiben die gleichen, wie schon länger genannt: 1.900 Dollar auf der Oberseite und 1.800 Dollar auf der Unterseite.