Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall konnte sich der Corona-Krise nicht entziehen. Im ersten Quartal ging der Gewinn klar zurück. Dennoch kommen die Zahlen am Markt gut an, denn im Rüstungsgeschäft läuft es weiter gut. Die unterschiedliche Entwicklung der zwei Konzernsparten wird immer gravierender.
Der Umsatz von Rheinmetall kletterte in den ersten drei Monaten 2020 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging dagegen deutlich um 37 Prozent auf 34 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sank der Überschuss um 45 Prozent auf 18 Millionen Euro.
Rheinmetall stemmt sich mit allen Kräften gegen die Corona-Krise – nicht nur auf der betriebswirtschaftlichen Ebene.
Die Schwäche hat vor allem mit der Automotive-Sparte zu tun. Hier schrumpften die Erlöse um 13,5 Prozent. Die operative Marge brach von 6,9 Prozent auf 1,7 Prozent regelrecht ein. Aufgrund der Schwäche des Automobilsektors ist eine Prognose für das laufende Jahr zudem nicht mehr möglich. „Bei Automotive mussten wir unsere Produktion wie alle Automobilzulieferer deutlich einschränken. Das wird uns vor allem im zweiten Quartal erheblich belasten“, so Konzernchef Armin Papperger.
Starke Defence-Sparte
Das Rüstungsgeschäft zeigte sich dagegen einmal mehr robust. Der Umsatz stieg um 18 Prozent, die operative Marge kletterte deutlich von 1,4 Prozent auf 3,9 Prozent. Auch beim Auftragseingang gab es einen signifikanten Zuwachs von 30 Prozent. Die Prognose für das Gesamtjahr, die ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent und eine operative Marge von neun bis zehn Prozent erwartet, wurde deshalb bestätigt.
„Unser Defence-Bereich zeigt sich in der gesamtwirtschaftlich schwierigen Lage robust und widerstandsfähig und wird uns im Konzern helfen, die krisenbedingten Auswirkungen abzufedern. Das wird aus heutiger Sicht auch im weiteren Jahresverlauf so bleiben“, so Papperger.
Das Rüstungsgeschäft hat im ersten Quartal bereits 55 Prozent der Umsätze beigesteuert. Durch den Basiseffekt wird die starke Sparte auch für den Gesamtkonzern immer wichtiger. Die starke Entwicklung dürfte sich hier fortsetzen, die Schwäche bei Automotive sollte eingepreist sein. Die Aktie bleibt ein Kauf.