Die Rheinmetall-Aktie ist vorerst wieder am Sprung über die 500-Euro-Marke gescheitert und notiert am Freitag am DAX-Ende. Der zuletzt deutlich schwächer performende Branchenkollege Renk legt dagegen zu und löst sich weiter von den jüngsten Tiefs. Verkehrte Welt in der Rüstungsbranche, die sich aber leicht erklären lässt.
Ursache für die Kursgewinne bei Renk ist eine positive Studie der Citigorup. Analyst Charles Armitage hat die Einstufung von „Neutral“ auf „Buy“ angehoben und das Kursziel von 30,00 noch einmal auf 34,60 Euro nach oben geschraubt. Renk sei beim Wachstum führend in der Branche, der Geldumschlag sei stark und die Bewertung im Sektorvergleich unterdurchschnittlich, meint der Experte. Er rechnet bis 2029 mit einem Gewinnplus von durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr – der Branchenschnitt würde lediglich bei zehn Prozent liegen.
Nach dem starken IPO konnte die Renk-Aktie in den vergangenen Monaten überhaupt nicht mehr von der generellen Fantasie in der Rüstungsbranche profitieren. Zwar hat auch der Blue Chip Rheinmetall konsolidiert, doch die Seitwärtsbewegung des DAX-Konzerns hat Anlegern deutlich weniger Kopfzerbrechen bereitet als der stetige Abverkauf bei Renk.
Grundsätzlich sollten Anleger wegen der Verschnaufpause der Rüstungsaktien aber nicht in Panik verfallen. Die Auftragslage und die Wachstumsaussichten bleiben gut. Traditionell performen die Werte in den Sommermonaten weniger gut. Im Schlussquartal, in dem auch Umsatz und Gewinn anziehen, machen sie die Schwächephase dann in der Regel wieder wett.
In den vergangenen Monaten war es ein seltenes Bild, dass Renk besser performt als Rheinmetall. DER AKTIONÄR bleibt auch weiterhin dabei: Der Blue Chip ist der Branchenfavorit und dürfte dank hoher Margen und der prall gefüllten Auftragsbücher auch künftig das Tempo vorgeben. Kurse über 500 Euro sind eine Frage der Zeit.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.