Die Aktionäre des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall dürften heute Morgen mit bangen Blicken auf den Aktienkurs geschaut haben. Zeitweise notierte der mit 437 Euro rund neun Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag. Offensichtlich sorgen Warnungen aus Russland für einen erhöhten Abgabedruck.
Bereits in der Vorwoche veröffentlichte n-tv ein Video mit Andrei Nastasyin, Sprecher des russischen Außenministeriums. Darin drohte er Rheinmetall ganz offen – wegen militärischer Unterstützung für Kiew im Ukraine-Krieg.
"Rheinmetall hat einen offiziellen Auftrag erhalten, eine Munitionsfabrik in der Ukraine zu bauen. In Bezug darauf erinnern wir daran, dass jede Fabrik in der Ukraine ein legitimes Ziel für das russische Militär ist", führte der Sprecher aus. "Ich unterstreiche: Jede militärische Fabrik."
Völlig unter geht dabei die Meldung vom Freitag. Rheinmetall will durch eine Mehrheitsbeteiligung an der südafrikanischen Resonant Holdings sein Anlagenbau-Portfolio erweitern. Die Rheinmetall Waffe Munition GmbH werde 51 Prozent der Anteile an dem neu gegründeten Joint Venture Rheinmetall Resonant South Africa halten. Das zu gründende Unternehmen erwartet ein Umsatzpotential von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr.
Resonant Holdings beschäftigt laut Rheinmetall rund 150 Mitarbeiter und verfügt über ausgewiesene Erfahrung und herausragende Kompetenz bei der Planung und dem Bau von Spezialanlagen. Hierzu gehören auch Produktionsanlagen für chemische und Sprengstoffprodukte. Mit der Transaktion will sich der Konzern noch robuster im Bereich der Erzeugung chemischer Vorprodukte wie Treibladungspulver und Sprengstoffe positionieren.
Die Rheinmetall-Aktie hat sich von dem morgendlichen Schock etwas erholen und sich auf rund 464 Euro erholen können. Aus technischer Sicht wäre ein Schlusskurs oberhalb des letzten Tiefs (460,10 Euro) wichtig. Langfristig betrachtet sind die aktuellen Kurse Kaufkurse.