Die Auftragsflut bei Rheinmetall nimmt kein Ende. Am Mittwoch hat der Rüstungskonzern und Autozulieferer einmal mehr einen neuen Großauftrag vermeldet. Nachdem der Rüstungsboom die Aktie monatelang nach oben getrieben hat, darf sich nun aber der Automobilbereich über die neue Order freuen.
Ein Bestandskunde hat laut Unternehmensmitteilung einen Auftrag zur Lieferung einer sechsstelligen Anzahl von Hochdruckventilen erteilt. Insgesamt beläuft sich das Volumen des Auftrags damit auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Die Hochdruckventile werden für Abgasrückführung und Abgasgegendruck benötigt und soll dabei helfen, schädliche Emissionen zu reduzieren.
Die Produktion der neuen Charge soll im Januar 2027 beginnen und im Jahr 2030 enden. Zum Vertrag gehört außerdem die Lieferung von Ersatzteilen mit einem Umfang von rund zehn Prozent des jährlichen Umsatzes.
Durch die Abgasrückführung lassen sich die Schadstoffe bei Otto- und Dieselmotoren deutlich reduzieren. Das Abgas wird dabei hinter den Zylindern entnommen und der Ansaugluft durch das Ventil wieder zugemischt. Dadurch kommt weniger Sauerstoff in den Zylinder, es entsteht eine geringere Verbrennungstemperatur und die Stickoxid-Menge wird um bis zu 70 Prozent reduziert. Bei Dieselfahrzeugen sorgen die Gegendruckventile für die nötige Druckdifferenz zwischen Abgas- und Saugseite, was den Ausstoß und Verbrauch von Kohlendioxid insgesamt ebenfalls verringert.
Rheinmetall meldet weiterhin fleißig neue Aufträge. Dass neben der ohnehin boomenden Rüstungssparte auch das Automotive-Geschäft gute Nachrichten vermelden kann, ist positiv zu werten. Doch klar ist: Die Entwicklung rund um Rüstung bleibt der Wachstumstreiber und ist somit auch entscheidend für die weitere Kursperformance. DER AKTIONÄR bleibt auch angesichts der im Branchenvergleich attraktiven Bewertung bullish für Rheinmetall. Schwache Tage sind Kauftage.