Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist nach wie vor in aller Munde. Erst teilte Firmenlenker Armin Papperger in einem Interview mit dem Handelsblatt mit, dass die Erlöse künftig Jahr für Jahr um knapp 40 Prozent gesteigert werden sollen, dann regen sich die Fans von Borussia Dortmund über den Sponsoringdeal zwischen den Düsseldorfern und dem Fußballverein auf – jetzt verbucht der Konzern auch wieder operative Erfolge.
Rheinmetall hat einen Auftrag zur Produktion von Abgasrückführungsventilen (AGR-Ventile) für einen renommierten Autohersteller erhalten. Der Auftrag, der von Januar 2026 bis Dezember 2031 läuft, hat einen Wert im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zusätzlich wurde eine Vereinbarung zur Lieferung von Ersatzteilen für weitere 15 Jahre nach Abschluss der Ventilproduktion getroffen.
Die AGR-Ventile tragen zur Reduzierung von Schadstoffen bei Otto- und Dieselmotoren bei, indem sie Abgase zurückführen und so die Verbrennungstemperatur senken. Dadurch können die Stickoxid-Emissionen um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Rheinmetall wird als Tier-1-Lieferant die AGR-Ventile für Nutzfahrzeuge des Kunden liefern, wobei das aktuelle Modell speziell modifiziert wird, um den spezifischen Anforderungen zu entsprechen.
Aus charttechnischer Sicht hat Rheinmetall seit Anfang August durch die Überwindung der 20-, 50- und 100-Tage-Linie Kaufsignale generiert. Nach dem Kursrücksetzer am vergangenen Montag hat sich der Abstand zu den Trendlinien aber wieder verringert. Der GD100 verläuft derzeit etwa bei rund 515 Euro und sollte nicht noch einmal unterschritten werden. Hält sich die Aktie über diesem Niveau, wäre das nächste Ziel das Allzeithoch.
Der Auftrag für AGR-Ventile zeigt, dass Rheinmetall ein breites Kundenspektrum bedient. Das Rüstungsgeschäft bleibt jedoch weiterhin der wichtigste Wachstumstreiber für das Düsseldorfer Unternehmen, da Rüstung angesichts zunehmender internationaler Konflikte gefragt bleibt.