Die Nachrichtenflut bei Rheinmetall reißt nicht ab. Nachdem der Rüstungskonzern am Montag einen neuen Rekordauftrag der Bundeswehr erhalten hat, gibt es nun Berichte über ein mögliches Joint Venture mit dem italienischen Wettbewerber Leonardo. Die Aktie löst sich wieder von den jüngsten Tiefs.
Die italienische Zeitung Il Sole 24 Ore hat berichtet, dass Rheinmetall und Leonardo sich bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über die Gründung eines Joint Ventures zur Verwaltung von Bestellungen neuer Panzer und gepanzerter Fahrzeuge durch die italienische Armee befinden. Bereits am Mittwoch könnte demnach eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden. Il Sole schreibt von einem möglichen Potenzial neuer Aufträge im Volumen von rund 20 Milliarden Euro. Außerdem wolle sich Leonardo offenbar am europäischen Panzerprojekt Main Ground Combat System (MGCS) beteiligen, das von Frankreich und Deutschland vorangetrieben wird.
Zu Wochenbeginn hatte Rheinmetall bereits mit einem Rekordauftrag für Aufsehen gesorgt. Die Bundeswehr bestellt 6.500 Militär-Lkw vom DAX-Konzern – so viele wie noch nie. Der Auftrag mit einem Volumen von bis zu 3,5 Milliarden Euro sei unterzeichnet worden und soll im dritten Quartal in den Büchern auftauchen, hieß es. Finanziert werden soll er zu einem großen Teil über das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen der Bundeswehr. Zuletzt hatte Rheinmetall vom Bund auch bereits etwa einen Auftrag über Munition in Wert von bis zu rund 8,5 Milliarden Euro erhalten.
Ein neuer Rekordauftrag und ein mögliches aussichtsreiches Joint Venture mit Leonardo kommen an der Börse gut an und haben dafür gesorgt, dass sich die Rheinmetall-Aktie wieder von den Tiefs löst. Die starken Aussichten für das Umsatz- und Margenwachstum sollten mittelfristig für noch höhere Kurse sorgen. Die Aktie bleibt für den AKTIONÄR deshalb ein Basisinvestment. Rücksetzer sind Kaufchancen.