Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann sich weiterhin nicht nachhaltig von der 500-Euro-Marke lösen. Aktuell notiert der DAX-Titel sogar wieder unter diesem Bereich. Auch am Dienstag verliert die Aktie im frühen Handel etwas an Boden. Verantwortlich dafür sind schwach Zahlen des französischen Branchenkollegen Thales.
Thales hat den Umsatz im ersten Halbjahr um sechs Prozent gesteigert und damit die Konsensschätzung um mehr als einen Prozentpunkt verfehlt. Der Free Cashflow lag ebenfalls unter den Erwartungen. Zudem konnte auch der Ausblick für das Gesamtjahr nicht restlos überzeugen. Beim Umsatz hob Thales die Prognose zwar an das obere Ende der Guidance an, dafür wurde sie bei der Marge an das untere Ende der Spanne angepasst.
Die Thales-Aktie verliert am Dienstag im frühen Handel rund fünf Prozent und zieht die gesamte Rüstungsbranche mit nach unten. Überzeugen können die Franzosen zumindest beim Auftragseingang. Hier stand zum Vorjahr ein Plus von 26 Prozent zu Buche, die Erwartungen wurden hier übertroffen.
Anleger sollten die Auswirkungen auf Rheinmetall aber nicht überbewerten. Thales ist vor allem im Bereich Rüstungselektronik gut aufgestellt. In der Sparte Verteidigung und Sicherheit lief es zudem gut, schwächer waren vielmehr die Trends im Raumfahrtgeschäft. Rheinmetall wiederum hat eine starke Position im lukrativen Munitionsgeschäft, zudem spielt die Herstellung von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen eine entscheidende Rolle.
Thales ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Spannender sind in der Branche Rheinmetall sowie die europäischen Wettbewerber Leonardo und Kongsberg. DER AKTIONÄR rechnet zudem damit, dass Rheinmetall mit den eigenen Zahlen überzeugen kann. Der Rücksetzer sollte deshalb nicht überbewertet werden. Es bleibt dabei: Schwache Tage sind Kauftage beim DAX-Titel. Langfristig sind neue Hochs wahrscheinlich.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.