Die Aktie von Rheinmetall ist am Montag bis knapp an das Allzeitthoch vom Juli vergangenen Jahres bei 227,90 Euro herangelaufen. Danach drehte das Papier allerdings wieder nach unten. Der Ausbruch ist damit zunächst vertagt. Im Fokus steht derzeit unter anderem die Lieferungen von Leopard-Kampfpanzern in die Ukraine.
Die für sogenannte Ringtausche mit der Slowakei und Tschechien vorgesehenen Leopard-Kampfpanzer werden nach Angaben des Rüstungsunternehmens Rheinmetall im Frühjahr fertig instand gesetzt sein. "Diese Panzer gehören der Bundesregierung. Damit kann sie tun, was sie will", sagte Konzernchef Armin Papperger dem Stern.
Rheinmetall habe bis Ende März rund 29 Kampfpanzer Leopard 2A4 einsatzbereit, die für den Ringtausch vorgesehen gewesen seien. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte ein Rheinmetall-Sprecher dagegen, die 29 Ringtausch-Panzer werde man "im April/Mai 2023 fertig haben".
Die Bundesregierung hat einen Teil der Militärhilfe für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland als Tausch mit östlichen Nato-Partnern organisiert. Diese geben Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine ab und erhalten dafür moderneren Ersatz aus Deutschland. Im Zuge dieser sogenannten Ringtausche hat Deutschland der Slowakei 15 und Tschechien 14 Leopard-Panzer zugesagt - es handelt sich um überholte Fahrzeuge aus Rheinmetall-Beständen, beide Länder erhielten im Dezember bereits jeweils das erste Fahrzeug. Zuletzt war der Druck auf Deutschland gewachsen, Leopard-Panzer an die Ukraine zu liefern.
Vor dem Hintergrund dieser Debatte hatte der Rheinmetall-Chef kürzlich Schlagzeilen gemacht mit der Aussage, die Reparatur von Leopard-Panzern aus seinen Beständen dauere "ein knappes Jahr". Papperger sagte nun, manche Leute hätten dabei "wichtige Dinge falsch verstanden". "Ich habe von den 22 Leopard-Panzern gesprochen, die bei Rheinmetall stehen und Rheinmetall gehören. Da bleibe ich dabei, die werden nicht vor Ende dieses Jahres fertig."
Die steigenden Rüstungsausgaben haben der Aktie von Rheinmetall zu einem starken Verlauf verholfen. Die Auftragsbücher sind weiter gut gefüllt. Aus charttechnischer Sicht gilt es nun aber, das Rekordhoch zu knacken. Gelingt dies, wäre dies ein neues starkes Signal für die Aktie. Anleger bleiben mit einem Stopp bei 160,00 Euro weiter investiert.