Zum Wochenstart legen die Rüstungsaktien eine Verschnaufpause ein. Vorbörslich notieren Rheinmetall, Hensoldt und Renk deutlich schwächer. Auch die Motorenbauer Deutz und Steyr Motors müssen Federn lassen. Ist die Rekordrally, welche die Rüstungswerte in den vergangenen Monaten angetrieben hat, damit schon zu Ende?
Wie DER AKTIONÄR berichtete, wird an der Börse aktuell eine Dekade außerordentlichem Wachstums bei den europäischen Rüstungswerten eingepreist. Insbesondere die Frage, wie verlässlich die USA unter Präsident Donald Trump noch sind, treiben die europäischen Rüstungsausgaben an. Selbst wenn es bald zum bereits lange erhofften Frieden in der Ukraine kommen sollte, dürfte dies daher nichts an der Anlagestory bei Rheinmetall und Co ändern.
Rheinmetall gibt zudem weiter Vollgas, um die vollen Auftragsbücher zeitnah abzuarbeiten. Unter anderem trafen sich am vergangenen Freitag Vertreter des Düsseldorfer Rüstungskonzerns und des Autobauers Volkswagen im Osnabrücker Stadtteil Fledder, um sich Produktionsbereiche des VW-Werks Osnabrück genauer anzusehen. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, ist jedoch noch offen, wie die weitere Zusammenarbeit der beiden DAX-Konzerne aussieht. Bis zum Sommer 2027 wird in Osnabrück noch das T-Roc-Cabrio gebaut, danach wären die Kapazitäten des VW-Standorts frei. Aktuell arbeiten Rheinmetall und VW bereits beim Bau von Militärfahrzeugen zusammen.
Auch bei einem anderen Projekt – dem Bau einer Halle, die der Produktion von F-35 Kampfjets dient – kommt Rheinmetall voran. In Weeze in NRW will das DAX-Unternehmen die Rumpfmittelteile des F-35-Kampfjets herstellen. Die dafür benötigte Produktionshalle wurde nun fertiggestellt, wie die Rheinische Post berichtet.
Die Rüstungsbranche hat nach wie vor Sonderkonjunktur. DER AKTIONÄR rechnet daher mittelfristig mit weiteren Rekordhochs bei den Rüstungspapieren. Bei Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Deutz bleiben Anleger an Bord.