Die Rheinmetall-Aktie hat sich in der vergangenen Woche zwar etwas von den Tiefs gelöst. Doch die 500-Euro-Marke konnte bislang noch nicht zurückerobert werden. Dennoch bleiben die Aussichten gut. Konzernchef Armin Papperger geht davon aus, dass die Nachfrage im lukrativen Munitionsgeschäft auch bei einer möglichen Friedenslösung in der Ukraine hoch bleiben wird.
Die Ukraine werde sich „bei einem Frieden bereits auf eine nächste mögliche Invasion vorbereiten“, so Papperger in der Welt am Sonntag. „Das Land ist nicht so naiv, wie wir hier in Deutschland es lange Zeit waren.“ Zudem lebe die Armee bei der Munition derzeit „von der Hand in den Mund“. Vier Millionen Schuss Artilleriemunition würden zum Auffüllen der Lager benötigt.
Neben der Munition liefert Rheinmetall auch Waffen wie den Marder-Schützenpanzer oder den Lynx-Panzer in die Ukraine. Dafür werden vor Ort auch Produktionswerke errichtet. Laut Papperger umfasst die erste Lynx-Lieferung nun fast zehn Stück. „Eigentlich würde die Ukraine 3.000 Lynx-Schützenpanzer benötigen, aber es gibt kein Budget dafür“, so der Rheinmetall-Chef.
Bis zum Jahresende rechnet Rheinmetall nun mit Aufträgen im Wert von über 60 Milliarden Euro und einem Umsatz von zehn Milliarden Euro. Papperger betonte zudem noch einmal die hohe Profitabilität. „Wir sind derzeit das profitabelste Rüstungsunternehmen der Welt“, sagte er. Auch von den großen US-Konzernen müsse man sich nicht verstecken.
Papperger gibt sich wie immer sehr optimistisch. Doch angesichts der vollen Auftragsbücher und der hohen Nachfrage ist die Euphorie berechtigt. In Europa herrscht noch immer viel Modernisierungsbedarf bei den Armeen. Es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich dies auch wieder in steigenden Kursen widerspiegelt und die 500-Euro-Marke nachhaltig überwunden wird. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment im DAX.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.