Der Rüstungskonzern Rheinmetall konnte nicht nur das Geschäft mit Rüstungsgütern verbessern, sondern auch in der Autosparte wieder an Fahrt gewinnen. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack, denn der Konzern korrigiert das Umsatzwachstum.
Der Mischkonzern verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatz von 2,75 Milliarden Euro, ein Rückgang um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ebenfalls etwas federn ließ der Auftragsbestand, der sich von 7,1 Milliarden Euro auf nunmehr 7,0 Milliarden summiert.
Besonders positiv überraschte das gestiegene operative Ergebnis, welches um 15 Prozent auf 154 Millionen Euro stieg. Die daraus resultierende operative Marge konnte demnach von 4,8 Prozent auf 5,6 Prozent gesteigert werden.
Ergebnis bei Rüstungssparte mehr als verdoppelt
Die Automotive-Sparte konnte mit 1,5 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz beitragen – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte der Sparten-Erlös um 1,7 Prozent zu. Das operative Ergebnis konnte sich mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 133 Millionen Euro ebenfalls sehen lassen.
Die im ersten Quartal aufgrund von Projektverzögerungen unter Druck geratene Rüstungssparte konnte im zweiten Quartal wieder deutlich aufholen. Auf das Halbjahr gesehen sank der Umsatz aber dennoch um sechs Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Positiv stach aber vor allem das operative Ergebnis heraus, was sich mit 31 Millionen Euro mehr als verdoppelte.
Umsatzerwartungen leicht angepasst
Für Entäuschung sorgte die Ankündigung, dass der Jahresumsatz nunmehr ein Plus von rund acht Prozent verzeichnen soll. Bis dato war die Rede von einem Plus von neun Prozent. Unverändert ließ der Konzern die operative Rendite, die sich um 0,2 Prozent auf sieben Prozent verbessern soll.
Die Rheinmetall-Aktie sah sich in den vergangenen Monaten nach einer fulminanten Kursentwicklung einer scharfen Korrektur ausgesetzt. Marktfaktoren wie die Unsicherheiten über mögliche US-Importzölle sowie die Auswirkungen der neuen Abgas- und Verbrauchsstandards WLTP wirkten sich negativ auf den Konzern aus.
Im Rüstungsbereich belasteten die Regierungskrise in Berlin sowie die Annäherung der USA und Nordkorea, welche nachlassende Verteidigungsausgaben zur Folge haben könnten.
Der Aktienkurs unterschitt in Folge des korrigierten Umsatzwachstums die 100-Euro-Marke. Am Freitag sind die Papier des Konzerns aber wieder gefragt und stehen an der MDAX-Spitze. Investierte Anleger geben keine Stücke des Mischkonzerns aus der Hand, setzten aber einen Stopp bei 87,00 Euro zur Absicherung.