Rheinmetall war bereits am Freitagvormittag nach einer Hochstufung durch Warburg Research der große Gewinner im MDAX. Am Nachmittag legten die Aktien des Rüstungskonzerns dann noch einmal nach. Denn der Bundestag hat mit einer Änderung des Grundgesetzes den Weg für Milliarden-Investitionen in die Bundeswehr geebnet.
Die Abgeordneten stimmten am Freitag mit breiter Mehrheit dafür, einen neuen Absatz 87a in die deutsche Verfassung aufzunehmen. In dem neuen Artikel wird geregelt, dass für die Bundeswehr an der Schuldenbremse vorbei Kredite in Höhe von 100 Milliarden Euro aufgenommen werden dürfen. Damit die Änderung in Kraft treten kann, muss auch der Bundesrat mit Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen.
Einige Rüstungsprojekte sind schon angeschoben: So ist für die Luftwaffe der Kauf von F-35-Tarnkappenflugzeugen sowie von 60 schweren Transporthubschraubern des Modells CH-47F geplant. Als größte Teilstreitkraft der Bundeswehr wird auf das Heer aber auch der größte Teil der Investitionen entfallen. So sind 32 Milliarden Euro direkt für die Landstreitkräfte eingeplant. Hier könnte dann auch Rheinmetall mit dem Schützenpanzer Puma oder der Panzerhaubitze 2000 profitieren.
Rheinmetall bereitet sich aufgrund der steigenden Nachfrage im Zuge des Ukraine-Krieges auf einen deutlichen Umsatzschub vor. "Über die kommenden Jahre sollte eine Wachstumsrate von 20 Prozent möglich sein", sagte CEO Armin Papperger dem Handelsblatt. Der Umsatz mit Produkten aus dem Verteidigungsbereich solle auf über zehn Milliarden Euro steigen, ergänzte er. Dies wäre mehr als eine Verdoppelung.
Zugleich will Rheinmetall seine Einkaufstour fortsetzen. "Wir sind bereit für Zukäufe", sagte der Manager dem Blatt. Im vergangenen Jahr habe sein Unternehmen schon vier Firmen übernommen. "Mit dem deutlichen Anstieg unseres Aktienkurses wird es noch leichter für uns." Zudem will der Rüstungskonzern weltweit Tausende neuer Arbeitsplätze schaffen.
Die Aktie von Rheinmetall bleibt aussichtsreich. Das Umfeld für Rüstungsaktien bleibt weiter gut. Zudem ist Rheinmetall im Autozulieferbereich stark positioniert. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen.
Mit Material von dpaAFX.