Überraschend positive Aussagen zur Automotive-Sparte gab es am Freitag von Rheinmetall. Der MDAX-Titel kann sich allerdings trotz eines frühen Erholungsversuchs noch nicht von seinen jüngsten Tiefs lösen. Nach den Zahlen zum dritten Quartal traut sich der Konzern in dem kriselnden Automotive-Bereich für das Gesamtjahr einen Gewinn zu.
Im dritten Quartal ging der Konzernumsatz bei Rheinmetall rund sieben Prozent auf 1,38 Milliarden Euro zurück. Die operative Marge stieg jedoch von 6,7 auf 7,3 Prozent, weshalb das operative Ergebnis um zwei Millionen auf 101 Millionen Euro zulegte. Unter dem Strich blieben 49 Millionen Euro hängen – vor einem Jahr waren es noch 60 Millionen Euro.
Prognose konkretisiert
An der Börse kamen aber vor allem die Aussagen zur Automotive-Sparte gut an. Der währungsbereinigte Umsatz soll um Gesamtjahr zwar um 20 bis 23 Prozent sinken, allerdings rechnet Rheinmetall mit einem positiven operativen Ergebnis von zehn bis 20 Millionen Euro. Bislang gab es keine konkreten Aussagen zum Umsatz und es wurde ein Ergebnis zwischen minus 30 Millionen Euro und dem Erreichen der Gewinnschwelle angepeilt.
Konkretisiert wurde auch der Ausblick für die Rüstungssparte. Dieser fiel allerdings durchwachsen aus. Rheinmetall rechnet für Defence beim Umsatz nur noch mit einem Plus von sechs Prozent (bislang: sechs bis sieben Prozent). Die operative Marge soll dagegen bei zehn bis elf Prozent liegen (bislang: rund zehn Prozent).
Die überraschend hohe Profitabilität bei Rheinmetall ist positiv zu werten. Im Rüstungsgeschäft sollte es trotz der etwas vorsichtigeren Aussagen zur Umsatzentwicklung weiter gut laufen. Setzt sich zudem die Erholung bei Automotive weiter fort, dürfte die Aktie deutliches Potenzial mitbringen. Die Erholung nach der Platzierung von Janus Henderson könnte dann weitergehen. Anleger sollten die Aktie, die zuletzt unglücklich ausgestoppt wurde, wieder im Blick haben.