Kaum hatte Apple-Chef Tim Cook am 21. März das kleinere, günstigere iPhone SE offiziell vorgestellt, da wurden bereits Sorgen um die Gewinnmargen des Tech-Konzerns laut. Das amerikanische Beratungsinstitut IHS gibt nun Entwarnung – die Produktionskosten sind wohl geringer als bisher angenommen.
Nach der vollständigen Demontage eines iPhone SE und der Analyse seiner Einzelteile kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass sich die Produktionskosten für das Gerät mit 16-GB-Speicher wohl auf 160 Dollar, umgerechnet rund 140 Euro, belaufen – und damit 100 Dollar niedriger sind, als zuletzt von RBC-Capital-Analysten geschätzt.
Grund für die vergleichsweise geringen Produktionskosten sei, dass für zentrale Bauteile für das SE aus dem aktuellen iPhone 6s sowie den vorherigen Modellreihen 6 und 5s verwendet werden können. Einerseits spart Apple dadurch Entwicklungskosten, andererseits sind ältere Komponenten nun deutlich billiger zu haben als noch vor einigen Jahren. Das Display beispielsweise, das Apple unter anderem von LG bezieht und bereits im iPhone 5s zum Einsatz kam, kostet heute nur noch 20 Dollar – im Jahr 2013, als das 5s auf den Markt kam, war der Preis mehr als doppelt so hoch.
In den USA verkauft Apple die 16-GB-Variante des iPhone SE für 399 Dollar. Mit 64-GB-Speicher kostet das Gerät 499 Dollar – bei unwesentlich höheren Produktionskosten, so die IHS-Experten. Um die genaue Gewinnmarge ermitteln zu können, müssen allerdings auch Forschungs-, Marketing- und Vertriebskosten berücksichtigt werden.
Stimmen die IHS-Berechnungen, sind die Sorgen der Apple-Anleger und –Analysten um die Gewinnmarge unbegründet. Entsprechend notiert die Aktie am Mittwoch vorbörslich wieder moderat im Plus. Investierte Anleger blieben dabei, Neueinsteiger warten noch einen nachhaltigen Sprung über die 200-Tage-Linie bei 111,20 Dollar ab.