Mit Ausnahme der Aktie von Petrobras präsentieren sich nahezu alle Papiere aus dem Energiesektor in einer eher schwachen Verfassung. Auch die Anteilscheine des französischen Energieriesen TotalEnergies sowie des spanischen Ölkonzerns hatten sich zuletzt deutlich ebenfalls verbilligt. Immerhin könnte es heute etwas Rückenwind vom Ölmarkt geben.
So konnten die Ölpreise am Donnerstag im Zuge der anhaltenden geopolitischen Spannungen etwas zulegen. Brent-Öl stieg um 37 Cent auf 78,25 US-Dollar. WTI verteuerte sich zur Lieferung im Februar um 50 Cent auf 73,06 Dollar.
Im Jemen haben die US-Streitkräfte weitere Militärschläge gegen die von Iran unterstützten Huthi-Milizen durchgeführt. Zuvor hatten die Rebellen abermals ein Schiff im Roten Meer angegriffen. Daneben verstärken sich die Spannungen zwischen Pakistan und Iran. Nachdem zunächst Iran Extremisten in Pakistan angegriffen hatte, schlug am Donnerstag Pakistan offenbar zurück.
Die Vorfälle belegen die hohe Eskalationsgefahr im ölreichen Nahen und Mittleren Osten. Bisher haben die Investoren am Erdölmarkt besonnen auf die Ereignisse reagiert, da es noch nicht zu Angebotsengpässen oder Lieferunterbrechungen gekommen ist. Allerdings sind viele Öltanker wegen der Spannungen im Roten Meer gezwungen, deutlich längere Transportwege in Kauf zu nehmen.
Indes teilte die Internationale Energieagentur (IEA) heute mit, dass sie für 2024 mit einem gut versorgten Rohölmarkt rechnet. Sie verwies auf deutliche Förderzuwächse in Ländern wie den USA oder Kanada, die nicht dem großen Ölverbund Opec+ angehören. Diese Einschätzung widerspricht der Beurteilung des Ölkartells Opec, das am Vortag noch vor Angebotsengpässen gewarnt hatte.
Angesichts der jüngsten Kursentwicklungen bei Repsol und TotalEnergies drängt sich charttechnisch kein Kauf auf. Grundsätzlich bleiben aber die Aussichten für die beiden Unternehmen mit guten Kostenstrukturen, soliden Bilanzen gut. Zudem locken die beiden Dividendenperlen mit günstigen Bewertungen. Wer bereits investiert ist, beachtet die Stoppkurse bei 49,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 11,60 Euro (Repsol).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX