Die Angebotsfrist ist vorbei. Am morgigen Donnerstag wird der Augsburger Panzergetriebe-Hersteller Renk an die Börse gehen. Die Ausgabe soll am unteren Ende der Preisspanne erfolgen, die Emission ist in diesem Bereich überzeichnet. Operativ läuft es jedenfalls rund. Lohnt sich daher der Einstieg beim Militärausstatter?
Renk kommt aus Augsburg und stellt einsatzkritische Antriebstechniken in verschiedenen zivilen und militärischen Endmärkten her. Dazu gehören unter anderem Getriebe für Fahrzeuge und Schiffe, aber auch für Industrieanlagen, bei denen sie beispielsweise in industriellen Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Außerdem gehören Kupplungen, Gleitlager und Prüfsysteme zum Produktportfolio.
Nach eigenen Angaben bedient das Unternehmen Kunden aus der Rüstungsbranche ebenso wie jene aus zivilen Endmärkten. So stattet Renk beispielsweise auch die Leopard-Panzer der Bundeswehr mit Getrieben aus.
Für das Geschäftsjahr 2022 hat der Antriebstechnik-Hersteller einen Umsatz von 849 Millionen Euro und eine (um Sondereffekte) bereinigte EBIT-Marge von 17 Prozent ausgewiesen. Der Rekordauftragsbestand von 1,7 Milliarden Euro per Ende Juni soll laut Firmenangaben im laufenden Fiskaljahr zu einem Gesamtumsatz von 900 bis 1.000 Millionen Euro führen. Mittelfristig wird zehn Prozent jährliches Umsatzwachstum angestrebt.
Aktie überzeichnet?
Beim Börsengang wird der Preis wohl am unteren Ende der angepeilten Spanne liegen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg dürfte der Angebotspreis 15 Euro je Aktie betragen. Renk hatte zuvor eine Spanne von 15 bis 18 Euro angepeilt und wollte laut früheren Angaben bis zu gut 27 Millionen Aktien anbieten.
Die emittierten Aktien stammen aus dem Besitz des Renk-Eigners Triton. Die Beteiligungsgesellschaft ist auf mittelständische Unternehmen in den Bereichen Dienstleistung, Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie spezialisiert. Der Streubesitz soll sich künftig auf bis zu 27 Prozent belaufen. Basierend auf den vorliegenden Daten käme Renk auf einen Börsenwert von etwa 1,5 Milliarden Euro.
Dass die Papiere am unteren Ende der Handelsspanne ausgegeben werden, ist nicht zwingend als positives Zeichen zu werten. Ein direkter Einstieg drängt sich nicht unbedingt auf. Interessierte Anleger warten die ersten Handelswochen ab und beobachten die Entwicklung.