Der Startschuss ist gefallen. Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk wird heute erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Börse gehandelt. Nachdem der Börsengang im Herbst noch verschoben worden war, ist das IPO nun als Erfolg zu bezeichnen. Die Aktie notiert gegen Mittag deutlich über dem Ausgabepreis.
Der erste Kurs der Renk-Aktie belief sich auf 17,50 Euro und damit 2,50 Euro über dem Ausgabepreis. Inzwischen notiert sie sogar noch höher und hat zwischenzeitlich sogar die 19-Euo-Marke überwunden.
33 Millionen Aktien wurden zu 15 Euro je Aktie platziert. Aufgrund der hohen Nachfrage waren es 3,33 Millionen mehr als zunächst geplant. Das Gesamtvolumen stieg damit auf 500 Millionen Euro. Rund ein Drittel aller Aktien wurde platziert. Renk hatte damit zum Börsengang insgesamt eine Marktkapitalisierung von mehr als 1,5 Milliarden Euro – inzwischen sind es sogar mehr als 1,8 Milliarden Euro.
Die Mehrheit der Aktien bleibt beim Finanzinvestor Triton, der Renk 2020 von der ehemaligen Mutter Volkswagen erworben hatte. Zudem steigt der Rüstungskonzern KNDS mit 6,7 Prozent ein. Per Vereinbarung kann die Beteiligung sogar auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöht werden.
Hinter diesem Plan steckt die Bedeutung von KNDS für Renk und umgekehrt. Renk liefert das Getriebe für den Kampfpanzer Leopard 2, der wiederum bei Krauss-Maffei Wegmann (seit dem Zusammenschluss mit Nexter aus Frankreich ein Teil von KNDS) zusammengebaut wird. Allein daher ist Renk ein wichtiges Standbein der nationalen Sicherheit – am Ende also systemrelevant. Gleichzeitig ist KNDS einer der wichtigsten Kunden von Renk.
Rüstungsaktien sind angesichts der geopolitischen Lage derzeit gefragt. Der erfolgreiche Renk-Börsengang untermauert dies. Nach dem Kurssprung direkt zum Börsenstart können Anleger aber zunächst einmal abwarten, wo sich die Aktie einpendelt. DER AKTIONÄR wird hier weiter berichten.