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16.03.2015 ‧ Markus Horntrich

Rekordjahr für Aktien-Musterdepotwert AURELIUS: „Den Schwung ins neue Jahr mitgenommen“

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Drei Käufe im laufenden Jahr und Rekordzahlen für 2014. Bei Aurelius laufen die Geschäfte auf Hochtouren. Mit einer Dividendenankündigung von 2,00 Euro je Aktie reihen sich die Münchener in die Riege der Dividendenaristokraten ein.

Herr Dr. Markus, AURELIUS hat seine vorläufigen 2014er-Zahlen vorgelegt – Sie blicken auf das beste Jahr der Firmengeschichte zurück. Wie fällt Ihr persönliches Fazit für 2014 aus?

Dr. Dirk Markus: 2014 war ein absolutes Rekordjahr, das beste unserer Unternehmensgeschichte, darüber freuen wir uns sehr. Mein Dank dafür gilt vor allem auch den inzwischen konzernweit über 12.000 Mitarbeitern. Noch erfreulicher ist aber, dass wir diesen Schwung mit in das neue Geschäftsjahr nehmen konnten. Wir haben einen Rekordbestand an liquiden Mitteln und unsere Akquisepipeline ist prall gefüllt.

Das Konzern-EBITDA hat erstmals die Schwelle von 200 Millionen Euro übertroffen. Wie wir Ihren Ehrgeiz kennen, hätten Sie lieber noch etwas draufgepackt und 240 Millionen Euro ausgewiesen, oder?

Sicher. Aber die Gewinne haben sich jedoch lediglich ins erste Halbjahr 2015 verschoben. Eine für Ende 2014 geplante Akquisition ist inzwischen vertraglich fixiert worden und die entsprechenden positiven Ergebniseffekte werden wir im ersten Halbjahr verbuchen können. Auch das ist eben Bestandteil unseres Geschäftsmodells.

Sie haben eine attraktive Dividende mit einer Rendite von aktuell über 5 % angekündigt. Der Dividendenvorschlag von 2,00 Euro je Aktie entspricht einer Ausschüttungssumme von über 63 Millionen Euro. Benötigen Sie diese Mittel nicht für das operative Geschäft?

Die Erlöse aus den erfolgreichen Exits von brightONE Healthcare, connectis und Framochem im vergangenen Jahr haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir Ende 2014 über den Rekordwert von 328,4 Millionen Euro verfügen konnten. Daran sehen Sie, dass wir auch nach Auszahlung dieser Dividende ausreichend Mittel für weitere Zukäufe zur Verfügung haben. Daneben werden wir aber auch zukünftig unserer Strategie treu bleiben, unseren Anteilseignern einen überdurchschnittlichen Cashflow zukommen zu lassen.

Mit der europäischen Handarbeitssparte von Coats hat AURELIUS Ende Februar bereits die zweite Übernahme im noch jungen Jahr 2015 angekündigt. Wie passt die Handarbeitsbranche in Ihr Portfolio, das von den Themen IT, Spezialchemie und Bildung dominiert wird?

Diese Konzernabspaltung von Coats Europa ist eine klassische AURELIUS-Chance. Wir konnten ein gut aufgestelltes Produktportfolio zu günstige Konditionen übernehmen. Der Trend Pullover, Mützen und andere Strickwaren wieder daheim zu produzieren, wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Niedrigere Kosten und eine steigendes Interesse an selbstentworfenen Kleidern sind die treibenden Kräfte. Durch die Aktivierung von gegenwärtig ungenutztem Potenzial kann sowohl Umsatz als auch Ertrag nachhaltig gesteigert werden.

Was reizt Sie am Europa-Geschäft von Coats besonders? Wo sehen Sie die größte Wachstumsfantasie?

Das Geschäft mit Handarbeitsartikeln für den Endkunden erlebt gerade eine Renaissance. Die Angebotsmöglichkeiten und Vertriebswege sind in diesem Unternehmen heute noch nicht ausgeschöpft. Mit 250 Jahren Tradition, einer fest etablierten Marke und dem Anspruch einer designorientierten Fashion-Company werden wir den Markt für diese Produkte neu definieren und zum Kunden bringen. Die von der ehemaligen Muttergesellschaft Coats plc auf dem US-Markt fortgeführten Aktivitäten werden uns dabei unterstützen.

Mit einem Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro gehört diese Übernahme zu den größeren der AURELIUS-Geschichte. Wie minimieren Sie die Risiken bei diesem Deal?

Wir haben für die europäischen Einheiten von Coats 10 Millionen US-Dollar bezahlt. Wir gehen davon aus, dass der ehemalige Konzernbereich als eigenständiges Unternehmen bereits jetzt über eine attraktive Bilanzsituation verfügt. Die für Restrukturierung und Wachstumskurs notwendigen Investitionen sind überschaubar. Bei einem AURELIUS-Konzernumsatz von 1,7 Mrd. Euro ändert sich unsere Risikoposition dadurch nur unwesentlich.

Sie sprechen von einem sehr komplexen Carve-out. Wo liegen die Schwierigkeiten bei dieser Transaktion konkret und wie werden Sie diesen Herausforderungen begegnen?

Die Struktur von Coats Europe ist gegenwärtig dezentralisiert. Insgesamt 18 eigenständige Ländergesellschaften müssen im kommenden Transformationsprozess zu einer starken Einheit zusammengebracht werden. Die Einführung einheitlicher Strategien und Strukturen steht dabei im Vordergrund. Dies nicht nur technisch, sondern auch kommunikativ erfolgreich umzusetzen, ist eine große Stärke von AURELIUS.

Innerhalb von drei Monaten sind Sie drei neue Beteiligungen eingegangen. Wollen und können Sie dieses Tempo in den nächsten Monaten aufrechterhalten?

Finanziell könnten wir das und wollen würden wir das auch. Das Angebot am Markt bestimmt jedoch die zukünftige Entwicklung. Unsere Investitionsentscheidung hängt von der Qualität des zu übernehmenden Unternehmens, den Markterwartungen, dem vorhandenen Potenzial sowie dem Kaufpreis ab. Ich gehe davon aus, dass wir auch 2015 wieder ca. 6 bis 9 neue Unternehmen in den AURELIUS Konzern aufnehmen werden.

Wie lange halten Sie Beteiligungen im Schnitt im Portfolio und welchen Ertrag auf das eingesetzte Kapital streben Sie dabei an?

Das eingesetzte Kapital konnten wir bisher im Schnitt um das 9,3-fache vermehren. Aus jedem investierten Euro sind somit 9,30 Euro geworden. Diese Marke gilt es weiter zu verbessern. Wann eine unserer Tochtergesellschaften weiterverkauft wird, ist nicht genau definierbar. Im Durschnitt bleiben unserer Beteiligungen ca. 5 Jahre unter dem AURELIUS-Dach. Entscheidend für den Verkauf ist der richtige Zeitpunkt für alle Beteiligten.

Die AURELIUS-Aktie gehörte in den vergangenen Monaten zu den Outperformern auf dem deutschen Kurszettel. Sehen Sie überhaupt noch weiteres Kurspotenzial?

Durchaus, unserer Aktienkurs wird in den kommenden Monaten im Wesentlichen von zwei Faktoren getrieben: einerseits von unternehmensinternen und andererseits von den allgemeinen Marktbedingungen. Beide Einflüsse sprechen für steigende Bewertungen. Unsere Töchter machen auch in 2015 weiter gute Fortschritte bei Umsatz und Ertrag. Die EZB wird zusätzlich durch eine anhaltend hohe Liquidität die Aktie als Anlageklasse weiter intensiv fördern.

Herr Dr. Markus, vielen Dank für das Interview.

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