An den Aktienmärkten geht es steil nach unten. Beruhigen sich die Gemüter, sind Anleger mit diesem Index aus 15 Aktien stark aufgestellt.
In einer überraschenden Maßnahme hat die amerikanische Zentralbank Fed am Dienstag die Leitzinsen um 0,50 Prozent gesenkt. Das Ziel von Fed-Chef Jerome Powell: die durch das Coronavirus Covid-19 verursachten wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern und damit eine Rezession zu verhindern. Der positive Effekt der Maßnahme an den Aktienmärkten verpuffte jedoch schon kurze Zeit später und der Dow Jones stürzte im Handelsverlauf um rund 790 auf unter 26.000 Punkte ab. Im Fokus der Anleger – oder besser gesagt auf deren „Abschussliste“ – standen einmal mehr Aktien von Unternehmen, deren Geschäfte unter einer Pandemie besonders leiden, also etwa Fluggesellschaften und Tourismusunternehmen.
Viele Marktbeobachter sind sich mittlerweile jedoch einig: Das Ausmaß der Verluste an den Aktienmärkten ist völlig übertrieben. Für diese Einschätzung spricht der starke Anstieg bei der Volatilität, einem Gradmesser für die Schwankungsbreite von Aktien. Der Volatilitätsindex des Chicago Board of Trade, kurz VIX, erreichte in den vergangenen Tagen mit einem Niveau von zeitweise 50 Punkten den höchsten Stand seit Anfang 2018. Damals ging die Angst vor dem Handelsstreit zwischen den USA und China um und ließ die Kurse fallen. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, stiegen die Kurse jedoch zügig wieder. Weshalb sollte es dieses Mal anders sein?
Mutige Anleger mit einem längerfristigen Investmenthorizont sollten ein solches (Erholungs-)Szenario ins Auge fassen und genau bei jenen Aktien zugreifen, die im Zuge von Covid-19 von den Anlegern abgestraft wurden. DER AKTIONÄR hat den Leserinnen und Lesern die aufwendige Recherche abgenommen und 15 Aktien von Unternehmen, die es zuletzt besonders schlimm erwischt hat und die jetzt ein entsprechend hohes Erholungspotenzial besitzen, im neuen Recovery Index gebündelt.
Aktien zu Ausverkaufspreisen
Wenig überraschend findet sich im Index die Aktie der Lufthansa. Bei Europas größter Fluggesellschaft befürchten Anleger offenbar den vollständigen Einbruch des operativen Geschäfts. Davon kann zum aktuellen Zeitpunkt jedoch keine Rede sein. Die Aktie fiel zuletzt auf den niedrigsten Stand seit 2017 und wird mit KGV 3,5 gehandelt. Natürlich wird Covid-19 Spuren in der Bilanz der Airline hinterlassen, nur werden die kaum nachhaltig sein.
Dasselbe gilt für den Luxusgüterkonzern LVMH. Analysten rechnen im wichtigen Chinageschäft mit kurzfristigen Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent. Die Vergangenheit mit Epidemien wie SARS und MERS zeigt jedoch, dass die Ausfälle nach einer Beruhigung der Lage aufgeholt werden dürften. Mit ihren starken Marken wie Dior, Fendi, Louis Vuitton und Tiffany sowie einer soliden Bilanz könnten die Franzosen während der Krise sogar Marktanteile von schwächeren Wettbewerbern hinzugewinnen. Die Aktie notiert mit KGV 23 dennoch auf dem niedrigsten Bewertungsniveau seit dem Frühjahr 2019.
Im Sog von Apple nach unten
Deutlich günstiger sind aktuell die Anteilscheine von Dialog Semiconductor zu haben. Als Zulieferer für den iPhone-Konzern Apple leidet die Aktie massiv unter der Umsatzwarnung der Kalifornier. Seit Mitte Januar ist das Papier um nahezu 40 Prozent eingebrochen und weist jetzt ein KGV von günstigen 13 auf. Dialog hat zuletzt mit der Übernahme von Adesto seine Strategie fortgesetzt, die Abhängigkeit von Apple zu reduzieren. Kommt es zu einer Erholung an den Märkten, dürfte die Aktie zumindest bis 40 Euro steigen. Neben den genannten Unternehmen umfasst der Recovery Index weitere zwölf Titel von aussichtsreichen Firmen, darunter den Kreuzfahrt-Riesen Royal Carribean, den Sportartikelhersteller Nike, den Modekonzern Capri Holdings (früher: Michael Kors), oder auch Chinas größten Online-Reisevermittler, Trip.com.
Mit Faktor 3 auf die Erholung setzen
Die Lage an den Märkten wird sich wieder beruhigen. Clevere Anleger bewahren einen kühlen Kopf und setzen mit dem Recovery Index jetzt auf einen Korb aus 15 Einzelwerten mit hohem Erholungspotenzial. Je nach Anlegertyp und persönlicher Risikoneigung können Produkte mit unterschiedlichen Hebeln – das Spektrum reicht von Hebel 1 bis Hebel 5 – gekauft werden. DER AKTIONÄR favorisiert in einem Erholungsszenario ein Faktor-Zertifikat mit Hebel 3.
Die Indexmitglieder
Apple
Capri Holdings
CTS Eventim
Deutsche Lufthansa
Dialog Semiconductor
LVMH
Nike
Norwegian Cruise Line
Puma
Regeneron Pharmaceuticals
Royal Caribbean Cruises
Ryanair
Trip.com
Visa
Wynn Resorts
Dieser Artikel ist in DER AKTIONÄR Nr. 11/2020 erschienen, welches Sie hier als PDF gesamt herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Herr Bernd Förtsch, Verleger und Eigentümer der Börsenmedien AG, hält mittelbar eine wesentliche Beteiligung an der flatex AG, deren Tochtergesellschaft flatex Bank AG unter der Marke flatex Online-Brokerage betreibt. Die flatex Bank AG erhebt für den Handel in Finanzinstrumenten in der Regel von ihren Kunden Ordergebühren. Die flatex Bank AG hat mit Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Vontobel, BNP Paribas und HSBC eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach diese Institute den Status eines bevorzugten Partners von Hebelprodukten (Exchange Trade Products) haben und von ihnen emittierte Hebelprodukte durch die flatex Bank AG angeboten werden, die Kunden ohne oder mit reduzierten Ordergebühren handeln können. Die flatex Bank AG erhält in diesem Zusammenhang von Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Vontobel, BNP Paribas und HSBC Vergütungen für den Vertrieb dieser Finanzinstrumente.