Über die weltweiten Krisenherde und Brennpunkte hat DER AKTIONÄR schon ausführlich berichtet. Fakt ist: Die aktuelle Verunsicherung ist und bleibt Gift für die Börsen. Vor allem die Technologiewerte stehen in diesem Umfeld im Fokus. Der Sektor reagiert in der Regel sehr sensibel und meist auch extrem dynamisch auf Neuigkeiten rund um den Handelskonflikt oder neue Daten zur konjunkturellen Entwicklung – in beide Richtungen. Nach dem Kursrutsch von gestern geht es bei dem Waferhersteller Siltronic daher heute auch wieder nach oben.
Ein Grund für die erneute Trendwende ist die Hoffnung der Anleger, dass die US-Notenbank die Zinsen im kommenden Jahr langsamer als geplant anheben will. Der Chef der regionalen Notenbank, Robert Kaplan, hatte gestern dafür geworben, „geduldig zu sein“ und mit den Zinsschritten nichts zu überstürzen. Die US-Börsen atmeten auf und lösten sich von ihren Tiefstständen.
An der fundamentalen Situation hat sich bei Siltronic in den letzten Tagen im Prinzip nichts geändert. Erst in dieser Woche hat der Finanzvorstand Rainer Irle weiteres Marktwachstum und hohe Margen für den Konzern in Aussicht gestellt. Bedenken, dass eine verstärkte Produktion für einen Preisverfall sorgen oder neue Wettbewerber aus Fernost auftauchen könnten, teilt Irle nicht. Mit einem 2019er-KGV von 6 ist die Aktie angesichts der Aussichten auch im Peer-Group-Vergleich weiterhin keinesfalls zu teuer.
Was sagt der Chart? Die Aktie arbeitet nach der mehrmonatigen Talfahrt seit Anfang Oktober an einer Stabilisierung im Bereich zwischen 71 und 88 Euro. Derzeit testet die Aktie dabei die untere Begrenzung dieser Zone. Die Ausgangslage ist denkbar einfach. Bricht die Aktie nach unten durch, wartet die nächste technische Unterstützung bei 60 Euro. Kommt es mit dem Sprung über die 88-Euro-Marke lautet der nächste Halt: 100 Euro. DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Risikobewusste Anleger setzen auf die Chancen – und eine nachhaltige Erholungsbewegung.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.