MS Industrie wird in den nächsten Tagen den Geschäftsbericht 2017 veröffentlichen. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die Jahresziele erreicht wurden und die Gesellschaft einen gewohnt konservativen Ausblick auf das laufende Jahr 2018 präsentieren wird. Im Real-Depot spekuliert DER AKTIONÄR auf eine positive Kursreaktion.
Die großen Lkw-Bauer erwarten ein starkes Jahr 2018. Im Windschatten der Brummi-Hersteller fahren aber auch die Zulieferer wieder auf der Überholspur. MS Industrie hat mit dem Bereich „Ultraschallschweißen“ sogar noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Die drastische Senkung der Unternehmenssteuer in den USA von 35 auf 21 Prozent dürfte sich angesichts der Auflösung von Steuerrückstellungen ebenfalls positiv auswirken. Für 2017 könnte daher ein Umsatzplus von rund sechs Prozent auf 251 Millionen Euro, ein um rund 19 Prozent gestiegenes EBITDA von 22 Millionen Euro und ein Gewinn je Aktie von 0,20 Euro (Vorjahr: 0,15 Euro) zu Buche stehen.
Doch damit nicht genug: Die anhaltend gute Entwicklung des LKW-Marktes in Europa und in den USA legt im laufenden Jahr die Basis für weiteres Wachstum. Daher dürfte der Vorstand für 2018 ein solides Umsatz- und ein starkes Ergebniswachstum in Aussicht stellen – das ganze Thema aber gewohnt konservativ verpacken, um Spielraum für eine erneute Prognoseanhebung im Jahresverlauf zu schaffen. Für das laufende Jahr liegen Umsätze in Höhe von 267 Millionen Euro, ein EBITDA von mindestens 24 Millionen Euro und ein Gewinn je Aktie von 0,30 Euro im Rahmen des Möglichen.
Ebenfalls interessant: Im Bereich „Powertrain“ mit Systemen und Komponenten für schwere Dieselmotoren sorgt bei der Gesellschaft vor allem der „Daimler-Weltmotor“ für Fantasie. Hier agieren die Bayern bisher als „Single Source Supplier“ und liefern komplette Ventiltrieb-Systeme für den schweren Dieselmotor. Mit Vorlage des Geschäftsberichtes werden Aussagen zur weiteren Beziehung zu Daimler erwartet. Eine Verlängerung des Vertrags würde für zusätzliche Impulse sorgen.
Angesichts dieser Aussichten sollte die Aktie schon bald aus ihrer Lethargie erwachen. Das erste Kursziel liegt bei 5,00 Euro. Das Montega-Kursziel beträgt 5,30 Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sehen die Papiere sogar erst bei 6,20 Euro fair bewertet.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.