Die Raiffeisenbank-Aktie hat im März (bis dato) rund sechs Prozent verloren. Neben dem zuletzt schwachen Gesamtmarkt – aufgrund der US-Banken-Turbulenzen – herrscht bei der österreichischen Bank derzeit (personelle) Unruhe, und es bestehen mit Blick auf die Russland-Aktivitäten Fragezeichen. Aber es gibt auch eine positive Nachricht.
Die Bank hatte jüngst starke 2022er-Zahlen vorgelegt. Der Gewinn hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppeln (DER AKTIONÄR berichtete) . Doch inwieweit und in welchem Umfang Russland-Aktivitäten dahinter stehen beziehungsweise zu dem Erfolg beigetragen, ist derzeit nicht klar. Die Bank mit Sitz in Wien ist jedenfalls wegen ihrer Russland-Geschäfte ins Visier der US-Sanktionsbehörde geraten. Zuletzt habe das Geldhaus ein Schreiben der US-Behörde Office of Foreign Assets Control (OFAC) erhalten, bestätigte die RBI Informationen, die die Nachrichtenagentur Reuters zuvor von zwei Insidern erhalten hatte. In dem Brief sei es um allgemeine Fragen zur Klärung des Zahlungsverkehrs und der verbundenen Prozesse und Entwicklungen im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine gegangen, erklärte die Bank auf Anfrage.
Am gestrigen Dienstag wurde überdies bekannt, dass der bisherige Aufsichtsrats-Chef der Russland-Tochter der Raiffeisen Bank, Johann Strobl, seinen Chef-Posten geräumt habe, berichtete jüngst die österreichische Zeitung Standard. Auch sein für Markets und Investmentbanking zuständiger Vorstandskollege Lukasz Januszewski habe sein Mandat niedergelegt, heißt es in dem Bericht weiter.
Immerhin: Barclays hat Anfang März für die Raiffeisen Bank die Empfehlung „Übergewichten“ bekräftigt und in dem Zuge das Kursziel von 18,0 auf 19,0 Euro erhöht. Nach der Vorgabe hätte die Aktie rund 29 Aufwärtspotenzial.
Der im SMI gelistete Banken-Titel verliert zur Wochenmitte mehr als zwei Prozent auf 14,76 Euro. Mit dem heutigen Rutsch unter die psychologisch wichtige 15-Euro-Marke drohen Abgaben bis in den Bereich von 14,40 Euro (Verlaufstief vom 13. März). Hält dieser (schwache) Support nicht, könnte der Kurs im Falle weiteren Verkaufsdrucks schnell bis zum GD200 bei 13,74 Euro purzeln.
Die Gemengelage ist derzeit mit Blick auf die Russland-Aktivitäten schwierig bis unübersichtlich. Dazu hat sich das Chartbild zuletzt deutlich eingetrübt. Investierte Anleger beachten daher unbedingt den Stopp des AKTIONÄR bei 12,00.