Die Aktien von ProSiebenSat.1 und RTL gehören am Dienstag zu den Top-Performern im DAX beziehungsweise MDAX. Grund für die Gewinne ist ein positiver Analystenkommentar.
Analyst Daniel Kerven von der US-Bank JPMorgan hat die Papiere der beiden Medienkonzerne jeweils von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft. Sein Kursziel für ProSiebenSat.1 hat er von 34,50 auf 45,00 Euro angehoben, das für RTL von 73,00 auf 81,50 Euro.
Die Bewertungen seien günstig, die Erwartungen gering und die strukturellen Sorgen übertrieben, begründete der Experte seinen neuen Optimismus. Viele Investoren übersähen Wachstumschancen und die Möglichkeit einer Konsolidierung der Branche. Sein „Key Pick“ im Sektor ist ProSiebenSat.1 wegen der besten Unternehmensstrategie, dem stärksten Wachstum und einer attraktiven Bewertung. Für RTL spreche unter anderem das robuste Geschäft mit Fernseh-Werbung in Deutschland.
Die Anleger sorgen sich seit Längerem um das wichtige Geschäft mit TV-Werbung. Trotz brummender Konjunktur musst ProSiebenSat.1 bereits mehrfach die Prognose für den deutschen TV-Werbemarkt senken und zuletzt sogar den Ausblick für laufende Gesamtjahr reduzieren.
Das schlägt sich auch im Kurs nieder: Erst vor rund einer Woche hatte ProSieben im Bereich von 24,50 Euro ein neues Mehrjahrestief markiert. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus inzwischen auf rund 27 Prozent. RTL zählt mit einem Abschlag von rund sechs Prozent im bisherigen Jahresverlauf ebenfalls zu den Verlierern im MDAX.
Auf der Watchlist
Bereits zu Wochenbeginn hatte ProSiebenSat.1 von der Meldung über den vorzeitigen Rückzug von Vorstandschef Thomas Ebeling und Übernahmespekulationen in der Branche profitiert. An diese Gewinne knüpft die Aktie nach dem positiven Analystenkommentar am Dienstag an und gewinnt rund 2,5 Prozent. Die RTL-Aktie gehört mit einem Plus von rund drei Prozent derweil zu den Top-Gewinnern im MDAX.
Beide Aktien wurden im Zuge der jüngsten Talfahrt ausgestoppt und befinden sich derzeit nicht auf der Empfehlungsliste es AKTIONÄR. Da sich die charttechnische Lage auch durch die heutigen Kursgewinne noch nicht wesentlich aufhellt, sollten Anleger zunächst an der Seitenlinie bleiben.