In Deutschland könnte Kreisen zufolge ein neuer Medienriese entstehen. Der Fernsehkonzern ProSieben und das Print-Unternehmen Axel Springer prüften einen Zusammenschluss, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium. Eine wie auch immer geartete Transaktion könnte zudem auf kartellrechtliche Probleme stoßen. Sprecher beider Unternehmen hätten einen Kommentar abgelehnt. Anleger feierten die Nachricht trotzdem schon einmal. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz legten die Springer-Aktien im Vergleich zum Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft um acht Prozent zu. Der ProSieben-Titel kletterte um vier Prozent nach oben.
Vertragsverlängerung
Zuletzt konnte der ProSiebenSat.1-Konzern bereits mit guten Personalnews aufwarten. Der Vertrag mit Unternehmenschef Thomas Ebeling wurde um zwei weitere Jahre bis zur Hauptversammlung 2019 verlängert. Der alte Vertrag wäre noch bis März 2017 gelaufen. Zu finanziellen Details machte ProSiebenSat.1 keine Angaben. Im vergangenen Jahr hatte Ebeling – auch dank einer hohen Bonuszahlung der ehemaligen Hauptaktionäre KKR und Permira – 27 Millionen Euro für seine Tätigkeit kassiert.
Mit der Verlängerung des Vertrags setzt ProSiebenSat.1 allerdings ein klares Zeichen: Ebeling soll seine eigene Erfolgsgeschichte weiterschreiben. 2009 hatte der Manager das Ruder bei dem damals kriselnden Medienkonzern übernommen. Seitdem hat er die Sendergruppe aus der Verlustzone geführt. Zudem konnten die beiden Finanzinvestoren ihren Mehrheitsanteil an der Börse verkaufen, wodurch der Konzern unabhängiger wurde. Inzwischen ist die Aktie seit Ebelings Amtsantritt um über 3.000 Prozent gestiegen und mit einem Marktwert von knapp zehn Milliarden Euro ein DAX-Kandidat.
Nicht nur aufgrund der jüngsten News rät DER AKTIONÄR bei der Aktie von ProSiebenSat.1 investiert zu bleiben. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 57 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)