ProSiebenSat.1 steigt in den boomenden Markt der Podcast-Plattformen ein. Am Donnerstag (23. April) startet die Audio-Plattform FYEO - "For Your Ears Only", wie die Mediengruppe am Freitag in Unterföhring bei München mitteilte. Dort sollen unter anderem Dokus, Nachrichten-Podcasts, Experten-Gespräche und Kinoerlebnisse abrufbar sein, darunter auch viele Eigenproduktionen.
Der Podcast-Markt wächst seit Jahren, es gibt hierzulande immer mehr Angebote von Rundfunksendern, Verlagen und Podcast-Firmen. Neben weltweit großen Plattformen wie Spotify und Deezer ist vor einem Jahr Bertelsmann (unter anderem Mediengruppe RTL) mit der Plattform Audio Now und einer Produktionsfirma (Audio Alliance) in den deutschen Markt eingestiegen.
ProSiebenSat.1 bietet auf der neuen Plattform mit App kostenlose Podcasts an, für die man sich nicht anmelden muss. Darüber hinaus gibt es ein Abo-Modell (monatlich 4,99 Euro) mit Eigenproduktionen zu Comedy, Doku, Sport, Thriller und Horror.
ProSiebenSat.1 arbeitet auch mit externen Partnern zusammen. Dazu zählt die Mediengruppe die "Süddeutsche Zeitung" und die Deutsche Presse-Agentur. ProSiebenSat.1 betreibt auch eine Podcast-Vermarktungsfirma (Starwatch Podcast Factory), deren Inhalte ebenfalls auf der Plattform abrufbar sein sollen.
Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für ProSiebenSat.1 zuletzt von 16,00 auf 12,20 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. In seinem Basisszenario für die europäischen Medien- und Werbekonzerne rechnet Analyst Richard Eary im Zuge der Corona-Krise damit, dass sich die Auswirkungen des Lockdowns bis weit ins dritte Quartal 2020 hineinziehen dürften. Insofern habe er seine 2020er Ergebnisprognosen (EPS) für den Sektor um durchschnittlich 35 Prozent reduziert, schrieb der Experte in einer am Donnerstag veröffentlichten Branchenstudie. Die Geschäftsmodelle der Branche dürften aber "überleben" und die Bilanzen der Unternehmen sollten nicht allzu sehr strapaziert werden.
Auch DER AKTIONÄR sieht eine gute Turnaround-Chance bei der Aktie von ProSiebenSat.1. Zusätzliche Fantasie erhält das Papier durch eine mögliche Übernahme oder Zerschlagung. Vom Korrekturtief konnte die Aktie mittlerweile fast 40 Prozent wieder zulegen. Zum Januarhoch bei gut 14 Euro fehlen aber noch immer fast 80 Prozent. Anlege bauen eine erste Position mit einem Stopp bei 5,00 Euro auf.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1 Media.
(Mit Material von dpa-AFX)