Die Aktie von ProSiebenSat.1 kann sich am Dienstag weiter von ihrer heftigen Talfahrt in der Vorwoche erholen. Für eine nachhaltige Besserung des schwer angeschlagenen Chartbilds reicht das Plus von fast zwei Prozent allerdings nicht. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem morgigen Kapitalmarkttag des Medienkonzerns.
Bereits bei der Vorlage der Zwischenbilanz für das dritte Quartal am vergangenen Donnerstag hat ProSiebenSat.1 angekündigt, bei der Investorenveranstaltung ein umfassendes Strategie-Update präsentieren zu wollen. Bereits bekannt ist unter anderem, dass der Konzernumsatz in den kommenden fünf Jahren auf sechs Milliarden Euro und das operative Ergebnis (adjusted EBITDA) auf 1,5 Milliarden Euro steigen soll.
Im Zuge dessen soll auch die Abhängigkeit vom heutigen Kerngeschäft mit TV-Werbung gesenkt werden: 50 Prozent der Umsätze sollen mittelfristig aus dem Digitalgeschäft kommen. Darüber hinaus plant der Vorstand Investitionen in Programm, Daten und Werbetechnologien und will zu deren Finanzierung künftig nur noch 50 Prozent des bereinigten Konzernjahresüberschusses als Dividende auszuschütten. In den vergangenen Jahren hatte ProSiebenSat.1 über 80 Prozent an seine Aktionäre ausgeschüttet.
Aktuell kein Kauf
Wie die Trendwende operativ gemeistert werden soll, wird das Top-Management um CEO Max Conze morgen ab 10.30 Uhr in der Konzernzentrale in Unterföhring erläutern. Kurzfristig könnte das der Aktie weiteren Auftrieb verleihen. Speziell längerfristig orientierten Anlegern rät DER AKTIONÄR mit Blick auf das trübe Chartbild und die strukturellen Herausforderungen jedoch weiterhin, an der Seitenlinie zu bleiben.