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ProSiebenSat.1 knickt ein: Schwächster Wert im MDAX – die Hintergründe

ProSiebenSat.1 knickt ein: Schwächster Wert im MDAX – die Hintergründe
Foto: ProsiebenSat.1
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Marion Schlegel 13.01.2021 Marion Schlegel

Nach einer fast 150-prozentigen Kurs-Rallye der ProSiebenSat.1-Aktien in nur zehn Monaten hat sich der Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) fast vollständig von seinem Anteil an dem Medienkonzern verabschiedet. Am Vorabend platzierte der Investor informierten Personen zufolge ein Aktienpaket von 4,7 Prozent und verlangte für die elf Millionen Papiere einen Mindestpreis von 13,42 Euro je Aktie. Der Kurs sackte daraufhin am Mittwoch deutlich ab. Am Nachmittag notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate bei 13,18 Euro.

ProSiebenSat.1 Media (WKN: PSM777)

Auf diesem Niveau könnten die Aktien für Anleger allerdings schon wieder interessant sein. "Während der Finanzinvestor KKR das Interesse an ProSiebenSat.1 verliert, könnte mit Mediaset ein anderer Großaktionär seinen Einfluss ausbauen", schrieb Analyst Armin Kremser von der DZ Bank in einem ersten Kommentar.

Mediaset hält direkt rund neun Prozent an dem Münchener Konzern, den Rest der insgesamt rund 24 Prozent über Derivate. Am Markt kursieren schon länger Spekulationen um eine Übernahme von Pro7 durch die größte kommerzielle TV-Kette Italiens. Diese hat Ambitionen auf den Aufbau eines europaweiten TV-Konzerns. Die Aktien von Mediaset büßten an der Mailänder Börse knapp zwei Prozent ein.

Mit dem Verkauf sinkt der Anteil von KKR auf nurmehr knapp zwei Prozent. Im Mai vergangenen Jahres hatte KKR noch für einen Paukenschlag gesorgt, als der Investor einen Anteil von gut fünf Prozent an Pro7 aufgebaut hatte. Der Kurs von ProSiebenSat.1 war daraufhin in nur vier Wochen um fast 30 Prozent nach oben geschnellt. Im Juni stockte der Investor den Anteil noch auf. "Wir bleiben dabei, dass ProSiebenSat.1 ein potenzieller Übernahmekandidat ist", schrieb DZ-Bank-Experte Kremser am Mittwoch.

Die Commerzbank zeigte sich von dem Ausstieg von KKR "etwas enttäuscht". Denn die Beteiligung des Investors sei auch ein Zeichen des Vertrauens in die Arbeit des seit knapp einem Jahr amtierenden Chefs Rainer Beaujean gewesen. Allerdings dürfte KKR mit seinem Engagement finanziell gut gefahren sein und daher nun Kasse gemacht haben. Der Einstandspreis dürfte unter zehn Euro je Aktie gelegen haben, vermuten die Experten der Commerzbank.

Der Aktie von ProSiebenSat.1 ist vor einigen Wochen der Ausbruch über das Junihoch 2020 gelungen. Nun fungiert dieses als wichtige Unterstützung. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.

(Mit Material von dpa-AFX)

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