Analystenkommentare sind es, die heute den Mediensektor in Deutschland nach unten ziehen. Die Aktien von ProSiebenSat.1 Media und RTL liefern sich ein heißes Rennen um den undankbaren Platz des größten Verlierers im MDAX. Merrill Lynch hatte sich zuvor skeptisch zu den Aussichten europäischer Fernsehanbieter geäußert und eine alarmierende Entwicklung als Begründung angeführt.
In einer Branchenstudie schrieb Adrien de Saint Hilaire, der sich beschleunigende Trend hin zu Online-Video-Angeboten belaste das Werbegeschäft der klassischen TV-Anbieter. Das ist – mit Verlaub – keine wirklich neue Erkenntnis. Für de Saint Hilaire aber genügt sie offenbar, um die Aktien auf "Underperform" herunterzustufen. Möglicherweise liegt der Grund darin, dass er den deutschen Markt besonders kritisch sieht, weil dieser bei dieser für die TV-Konzerne wenig schmeichelhaften Entwicklung an vorderster Front stehe. Der Teil, den Streaming-Dienste wie Prime oder Netflix hier vom Werbekuchen für sich beanspruchen würden, werde immer größer, jener der TV-Konzerne hingegen immer kleiner.
ProSieben-Papiere sieht er bei 14 Euro fair bewertet – ein Niveau, dass die Aktie aufgrund des heutigen Niedergangs fast erreicht hat. Bei RTL sieht er den fairen Wert bei 44 Euro. Auch hier zeichnet sich eine rasche Annäherung an.
RTL-Papiere wurden zeitweise über fünf Prozent niedriger gehandelt. Bei ProSieben fiel der Abschlag marginal größer aus.
Mit weiteren Unternehmen dieses sowie des Konsumsektors hat sich Andreas Deutsch heute im Rahmen seiner TV-Sendung auseinandergesetzt.
+ DER AKTIONÄR TV: Andreas Deutsch: Amazon, Walt Disney, Paypal, McDonald's, Adidas, Zalando
Dieser Beitrag ist dem heutigen Börsen.Briefing. entnommen – dem neuen täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR.
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