Zum zweiten Mal in diesem Jahr erhöhte Activision Blizzard die Prognose für 2017. Zum zweiten Mal schlug der Spieleentwickler die Erwartungen der Analysten. Und dennoch startet die Aktie den heutigen Handel mit einem Verlust. Eine Erklärung:
Die Zahlen des zweiten Quartals, die Activision Blizzard (im Folgenden ATVI) Donnerstagnacht vorlegte, übertrafen die Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um vier Prozent auf 1,63 Milliarden Dollar – Analysten rechneten mit 1,23 Milliarden Dollar. Auch die Gewinne je Aktie wuchsen um 60 Prozent auf 0,32 Dollar an – erwartet worden waren 0,30 Dollar.
Ein besonderes Highlight aus dem Spiele-Portfolio bleibt Overwatch. Auch über ein Jahr nach dem Release steigern sich die monatlichen Nutzerzahlen weiterhin. Spannend bleibt auch die Overwatch-League, einige Plätze sind bereits an Teams verkauft.
In der zweiten Jahreshälfte werden sich jedoch alle Augen auf die Verkaufszahlen von Destiny 2 und von Call of Duty WW2 richten. Und hier liegt auch das Problem für ATVI begraben: Während die Blizzard-Spiele erfolgreicher denn je sind, kommen die Franchises aus dem Hause Activision nicht richtig in Fahrt. So erzielte der letzte Teil der Spielereihe Call of Duty schwache Verkaufszahlen, denn der Schauplatz im Weltraum sprach nur wenige Shooter-Fans an. Der Ausblick den ATVI für das Gesamtjahr vorgelegt hat, lässt nicht darauf schließen, dass die Unternehmensführung bei einem der beiden Spiele mit einem Erfolg rechnet. Sicherlich beunruhigt das die Anleger, es gilt dennoch:
ATVI hat unter den großen Spielefirmen aktuell das stärkste Portfolio und mit Overwatch die Möglichkeit ein weiteres Mega-Game alla League of Legends oder World of Warcraft zu entwickeln. Während das dritte Quartal wenige Überraschungen für ATVI aufweisen dürfte, wird es gegen Ende des Jahres heiß für den US-Konzern. DER AKTIONÄR empfiehlt dabei zu bleiben und setzt das Kursziel auf 62,00 Euro.