2022 war ein Jahr, dass den Anlegern sehr viel abverlangt hat. Trotz der Aufholjagd im vierten Quartal liegen der S&P 500 seit Jahresanfang mit 15 Prozent, der Dow Jones mit fünf Prozent und der Nasdaq mit 27 Prozent im Minus. Beim Blick auf 2023 gehen die Meinungen der Wall-Street-Häuser merklich auseinander.
Zehn Prozent plus – so lautet die Prognose der Analysten für das neue Jahr. Für gewöhnlich! Dieses Mal nicht, denn dieses Mal sind die Experten ausgesprochen vorsichtig. Im Schnitt erwarten sie für 2023 eine Steigerung beim S&P 500 von kümmerlichen 0,5 Prozent.
Die Ziele reichen von 3.675 bis 4.500 Zählern. Das niedrigste Kursziel kommt von Barclays. Zwar gebe es Aufwärtspotenzial, da die Inflation ihren Höhepunkt überschritten habe, der Konsum ordentlich und der Arbeitsmarkt robust sei. Allerdings sei eine weiche Landung nach wie vor unwahrscheinlich.
4.500 Punkte indes ist das Kursziel der Deutschen Bank. „Die Aktienmärkte werden in naher Zukunft steigen, mit dem Einsetzen der US-Rezession einbrechen und sich dann relativ schnell erholen“, so ihre Prognose.
„Wir sehen den S&P 500 in der ersten Jahreshälfte bei 4.500, im dritten Quartal um mehr als 25 Prozent fallen und bis zum Jahresende 2023 wieder bei 4.500 stehen.“
DER AKTIONÄR erwartet für 2023 eine hohe Volatilität. Stock-Picking wird wegen der negativen Folgen der hohen Inflation noch wichtiger. Hoffnung macht die Historie: Es passiert ganz selten, dass einem negativen Jahr ein weiteres Jahr mit Kursverlusten folgte.