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Prof. Otte: BMW ist teils besser aufgestellt als Daimler und Audi

Prof. Otte: BMW ist teils besser aufgestellt als Daimler und Audi
Foto: Börsenmedien AG
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27.06.2016 ‧ Werner Sperber

Prof. Max Otte, Der Privatinvestor, erklärt, die bayerische Motoren Werke AG ist mit den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce einer der weltweit führende Anbieter von Premium-Automobilen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Motorräder an und rundet das Portfolio durch die Dienstleistungen sowie ausgeprägte Finanzdienstleistungsaktivitäten wie etwa Leasingangeboten, Finanzierungen und Versicherungen ab. Mit der Premium-Strategie ist der Konzern weiter auf Erfolgskurs. Unter anderem wegen des VW-Abgasskandals sind derzeit jedoch die Aktien aller Automobilkonzerne unter kritischer Beobachtung. Gegenwärtig liegen keine Anzeichen vor, dass auch BMW davon betroffen sein könnte. Rund 47 Prozent der Aktien der Bayerischen Motoren Werke befinden sich im Besitz der Industriellenfamilie Quandt.

Im Jahr 2015 setzte das Unternehmen die Rekordzahl von 2,2 Millionen Fahrzeugen ab und setzte dabei den Rekordbetrag von 92,2 Milliarden Euro um. Die 15 neuen oder überarbeiteten Modelle machten sich also sehr positiv bemerkbar. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 5,2 Prozent und der Gewinn sogar um zehn Prozent auf den Rekordwert von 6,3 Milliarden Euro. Ob 2016 das sechste Rekordjahr in Folge wird, hängt von der Entwicklung der weltweiten Konjunktur ab und kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden. Der Start ins laufende Jahr war jedoch gut. Europa bleibt nach wie vor der wichtigste Markt für BMW.

Das Geschäftsmodell der Bayerischen Motoren Werke ist verständlich, jedoch grundsätzlich konjunkturabhängig. Die Marken des Konzerns sind weltbekannt. Mit einem Marktanteil von 16 Prozent ist BMW in dem wettbewerbsintensiven Marktumfeld sehr gut positioniert, auch wenn die Konkurrenz wie Daimler und Audi ebenfalls erfolgreich sind. Fast alle Vorstände haben nahezu ihr gesamtes Berufsleben im Konzern verbracht, sind also nicht nur sehr branchenerfahren, sondern identifizieren sich auch sehr stark mit dem Unternehmen und dessen Marken. Managementqualität und Eigentümerstruktur überzeugen insgesamt. Dabei ist das Unternehmen Konkurrenten wie Volkswagen oder Daimler überlegen. Die Gewinnspanne belief sich im Durschnitt der vergangenen zehn Jahre auf 5,3 Prozent und zuletzt auf rund sieben Prozent. Die BMW-Premiumstrategie greift also und führte zu höheren Margen. In der vergangenen Dekade legte der Nettogewinn um durchschnittlich elf Prozent pro anno zu und das Eigenkapital um 9,7 Prozent jährlich. Die Eigenkapitalrendite lag im 2015 bei 16 Prozent.

Das Wachstum könnte in diesem Jahr konjunkturbedingt schwächer ausfallen als in den Vorjahren. Allerdings scheinen sich die Märkte in China und Europa besser zu entwickeln als noch im Herbst 2015 befürchtet. Die Konkurrenz ist mit Daimler und Audi stark, doch BMW hat noch neue Modelle wie den X7 in der Produktpipeline, von denen Wachstumsimpulse ausgehen können. Bis 2018 wird BMW voraussichtlich jedes Jahr ein neues Kernmodell auf den Markt bringen. Seit dem Jahr 2000 hat das Unternehmen immer Geld verdient und auch stets einen positiven Cashflow ausgewiesen. Für ein so konjunkturabhängiges Geschäft wie die Automobilbranche ist das eine hervorragende Leistung. Hier glänzt BMW vor vielen Wettbewerbern. Ende 2015 lag die Eigenkapitalquote bei 24,4 Prozent und somit etwas höher als der Durchschnitt des vergangen Jahrzehnts von 23 Prozent. Die Nettoverschuldung liegt gegenwärtig bei 76,5 Milliarden Euro.

Prof. Max Otte, Der Privatinvestor, hält die Bayerischen Motoren Werke insgesamt für gut aufgestellt. Die Bilanz ist für ein so kapitalintensives und konjunkturabhängiges Geschäft sehr gesund. Aufgrund des Geschäftsmodells sowie der Branche ist BMW als zyklischer Titel einzuordnen, welcher eine Abhängigkeit von der Konjunktur aufweist. BMW ist im Premiumsegment jedoch hervorragend positioniert. Die Absatzzahlen steigen weiter. Die guten Zahlen für das Jahr 2015 und das erste Quartal 2016 bestätigten die Einschätzung des inneren Wertes von 90 Euro je Aktie. Die Vorzugsaktie ist unterbewertet und bietet kontinuierliche Dividenden. Anleger sollten die Vorzugsaktie bis zu Notierungen von 81 Euro kaufen und nach der momentanen Einschätzung ab Kursen von 108 Euro verkaufen.

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