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Preiskampf in China: Tesla, BYD & Co haben die Nase vorn, deutsche Autobauer müssen nachziehen

Preiskampf in China: Tesla, BYD & Co haben die Nase vorn, deutsche Autobauer müssen nachziehen
Foto: Bigc Studio, Shutterstock
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Marion Schlegel 18.04.2023 Marion Schlegel

Mit einer Kampfansage der deutschen Autobauer ist am Dienstag die wichtige Automesse in Shanghai eröffnet worden. Die Elektrifizierungs-Strategie für den chinesischen Markt werde "mit Hochdruck vorangetrieben", teilte Volkswagen zum Messeauftakt mit. Auch BMW blickt optimistisch auf das Geschäft in China.

VW werde seine Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse in China beschleunigen, betonte Konzernchef Oliver Blume. Volkswagen und die deutsche Autoindustrie insgesamt befinden sich in China in einer schwierigen Lage. Etwa jedes vierte in China verkaufte Auto fährt bereits elektrisch. Doch anders als bei Verbrennungsmotoren spielen deutsche Marken bei Elektroautos in China bislang kaum eine Rolle. Es dominieren dort einheimische Marken.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Volkswagen hatte die Weltpremiere seines neuen ID.7 auf den Vorabend der Messe gelegt. Die Wolfsburger setzen große Hoffnungen auf die neue Elektro-Limousine in China. Mercedes wiederum zeigte am Montagabend in Shanghai erstmals eine vollelektrische Variante seiner Luxusmarke Maybach.

BMW sieht sich auf dem chinesischen Markt gut aufgestellt. Das Unternehmen sei mit seiner Position sehr glücklich und blicke optimistisch auf das Geschäft, sagte Konzernchef Oliver Zipse am Dienstag auf der internationalen Automesse in Shanghai. Auf dem in China hart umkämpften Markt für Elektroautos schneide BMW besser als alle deutschen Premium-Konkurrenten ab. Allein im ersten Quartal habe man den Absatz von Elektroautos in China auf rund 19.800 verdreifacht. Damit habe der Konzern im Bereich der elektrischen Premiumfahrzeuge einen Marktanteil von rund zehn Prozent. Anders als auf dem gesamten Premiummarkt nimmt BMW damit bei Elektroautos keine führende Position ein. Hier lagen zuletzt beispielsweise Tesla sowie die chinesische Marke Nio vor den Deutschen.

BMW (WKN: 519000)

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Deutschen vor großen Herausforderungen. Allein im Monat März sei der Absatz von reinen Verbrennern in China um rund ein Prozent zurückgegangen, während der Verkauf von reinen Elektroautos und Fahrzeugen mit Plug-in-Hybridantrieb (NEV) um mehr als ein Viertel gestiegen sei. Laut Dudenhöffer macht den Deutschen auch der Preiskampf zu schaffen, der auf dem chinesischen Markt tobt. "Tesla und die Chinesen haben im Preis- und Kostenwettbewerb die Nase vorn", sagt er.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Mit Verbrennungsmotoren lasse sich in China zwar noch viel Geld verdienen. "Aber wer die Kunden nicht verlieren will, muss bei Elektroautos deutliche Preis- und damit Margenzugeständnisse machen." Die westlichen Autobauer müssten ihre Produktionsprozesse für Elektroautos neu kalibrieren, sagt Dudenhöffer. Wer einfach mit der bisherigen Preis- und Produktionsstrategie weitermache, werde Kunden verlieren.

BYD (WKN: A0M4W9)

Der Preiskampf in China ist in vollem Gange. Tesla ist hier aufgrund seiner Margenstärke sicherlich sehr gut aufgestellt, Anleger schauen nun aber genauer auf die Gewinne der Amerikaner. Das Papier ist derzeit eine Halteposition. Die deutschen Autobauer müssen Gas geben. Auch die chinesischen Autobauer um Nio haben diesbezüglich zu kämpfen. DER AKTIONÄR favorisiert hier BYD. BMW befindet sich auf einem guten Weg, Mercedes-Benz ist ebenfalls insgesamt gut aufgestellt. Beide Titel bleiben auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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