Aktien aus dem Technologiesektor steigen auf breiter Front. Neben Aixtron und Infineon zählen auch die Papiere von Siltronic und S&T zu den größten Gewinnern. DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach erklärt, dass bei diesen Werten nach der jüngsten Talfahrt eine Gegenbewegung überfällig ist. Den Startschuss für die Aufwärtsbewegung gab US-Notenbankchef Jerome Powell an. Dieser signalisierte gestern Abend ein vorsichtigeres Vorgehen bei künftigen Leitzinserhöhungen – und löste so eine Rallye an der US-Technologiebörse Nasdaq aus.
Der Hintergrund der Tech-Rallye ist klar: Der Technologiesektor ist frühzyklisch und würde von einer weniger restriktiven Zinspolitik der Fed überdurchschnittlich profitieren. „Für die IT-Investitionen der Unternehmen wären weniger stark steigende Marktzinsen eine gute Nachricht“, so der Tenor auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse.
Die Siltronic-Aktie kann sich von ihren Tiefstständen lösen. Der Vorstand des Waferherstellers äußerte sich zuletzt bereits recht optimistisch zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Passend dazu gab es gestern eine höhere Gewinnprognose des japanischen Wettbewerber Sumco für das laufende Jahr. Die ist im laufenden Jahr vom Rekordhoch im März bei 160,55 Euro in der Spitze rund 60 Prozent zurückgefallenen. Aktuell arbeitet der Wert im Bereich zwischen 70 und 80 Euro an einer Stabilisierung. Eine technische Gegenbewegung könnte den Kurs nun zunächst in Richtung 90 Euro führen.
Auch S&T-Vorstand Hannes Niederhauser konnte zuletzt keine operativen Gründe für den Kursrückgang erkennen. In Finanzkreisen wurde über Zwangsverkäufe von institutionellen Investoren die unter Mittelabflüssen leiden diskutiert. Im angeschlagenen Marktumfeld lassen sich gerade im Nebenwertebereich größere Verkaufspositionen kaum ohne stärkere Kursverluste unterbringen. Diese scheinen nun platziert, die Aktie des IT-Dienstleisters nimmt wieder Kurs auf die 20-Euro-Marke.