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09.12.2022 Alfred Maydorn

Porsche-Aktie extrem überteuert – Tesla ein Schnäppchen

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Tesla

Aus dem kostenlosen Newsletter maydornsmeinung: Die DAX-Aufnahme-Euphorie hat die Porsche-Aktie zeitweise bis auf 112 Euro getrieben, der deutsche Sportwagenbauer war zu diesem Zeitpunkt an der Börse über 100 Milliarden Euro wert und damit sogar mehr als Volkswagen.

Aber was sind schon 100 Milliarden Euro im Vergleich zu der halben Billion Euro, die Tesla noch immer auf die Börsenwaage bringt, obwohl sich die Aktie in diesem Jahr mehr als halbiert hat. Für viele Anleger ist Tesla aber noch immer vollkommen überteuert. Oder aber Porsche ist vergleichsweise günstig. Denn – so die Rechnung –wenn Tesla fünf Mal so viel wert ist wie Porsche, dann hat Porsche noch ordentlich Luft nach oben. Es gibt nicht wenige, die Porsche als Elektroautokonzern einstufen – und zwar als einen, der im Gegensatz zu Tesla das große Wachstum noch vor sich hat.

Porsche, der große E-Auto-Gewinner?

Vom großen E-Auto-Wachstum ist Porsche aktuell allerdings meilenweit entfernt. Im Gegenteil, in den ersten neun Monaten sind die Verkaufszahlen beim elektrischen Sportwagen Taycan im Vergleich zum Vorjahr sogar um 12 Prozent auf 25.073 Fahrzeuge geschrumpft. Gemessen an den Porsche-Gesamtverkäufen 221.512 kommt der Taycan auf einen eher überschaubaren Anteil von 11 Prozent. Und ein zweites E-Modell kommt mit dem vollelektrischen Porsche Macan erst 2024 auf den Markt – vorausgesetzt die Porsche-Mutter Volkswagen bekommt bis dahin ihre Software-Probleme in den Griff.

Porsche und Tesla im direkten Vergleich

Aber bleiben wir mal sachlich und vergleichen einfach die nackten Kennzahlen von Porsche und Tesla. Porsche hat aktuell einen Börsenwert von 92 Milliarden Euro, der Umsatz im nächsten Jahr soll den Analystenschätzungen zufolge bei 39,9 Milliarden Euro liegen. Porsche wird also mit dem 2,3-fachen Jahresumsatz bewertet. Tesla liegt bei 520 Milliarden Euro Börsenwert und wird 111 Milliarden Euro im Jahr 2023 umsetzen, macht ein deutlich höheres KUV von 4,4.

Beim Gewinn kommt Porsche den Schätzungen zufolge im nächsten Jahr auf 5,1 Milliarden Euro, Tesla auf 16,8 Milliarden Euro. Das ergibt bei Porsche ein KGV von 18, Tesla kommt hier mit 31 auf den deutlich höheren Wert.

Auf das Wachstum kommt es an

Aber – und dieses „aber“ ist das entscheidende – wie sieht es eigentlich mit dem Wachstum aus? Bei Porsche sehr überschaubar: Der Umsatz soll den Prognosen zufolge im nächsten Jahr um vier Prozent zulegen, der Gewinnzuwachs ist mit nur einem Prozent so gut wie nicht vorhanden. Ganz anders bei Tesla: Hier wird für 2023 ein Wachstum von 40 Prozent prognostiziert – und zwar sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn.

Porsche astronomisch, Tesla historisch

Kommen wir zur finalen Einschätzung. Und zwar zu meiner ganz persönlichen (zu welcher auch sonst). Für eine Aktie von einem praktisch nicht wachsenden Unternehmen ist mir ein KGV von 5 schon zu hoch, eines von 18 wie bei Porsche ist geradezu astronomisch und lässt sich eigentlich nur mit Liebhaberei erklären.

Bei der Tesla-Aktie hält sich die allgemeine Zuneigung in diesen Tagen in engen Grenzen, obwohl es ein so niedriges KGV bei Tesla selten gab. Und bei einem Wachstum von 40 Prozent ist ein KGV von 31 alles – nur nicht zu teuer. Für mich ist die Sache klar: Nicht Tesla ist die von vielen zitierte „überteuerte“ Aktie, sondern Porsche. Tesla befindet sich hingegen für eine Wachstumsaktie auf einem geradezu historischen Schnäppchenniveau.

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