Die Aktien der Porsche AG haben am Freitag ihre jüngste Verlustserie zunächst fortgesetzt. Nachdem sie kurzzeitig erstmals seit knapp einem Monat unter die 100-Euro-Marke gerutscht waren, stand am Handelsende allerdings wieder ein moderates Plus von 0,1 Prozent auf 101,40 Euro zu Buche. Damit konnte die 100-Euro-Marke auf Schlusskursbasis verteidt werden.
Die Papiere des Sportwagenbauers zollten zuletzt ihrem Höhenflug Tribut. Zum Börsengang (IPO) Ende September hatte der Ausgabepreis bei 82,50 Euro gelegen. In weniger als zwei Monaten ging es dann hoch bis auf 112,15 Euro, was einem Wertzuwachs von 36 Prozent entspricht. Von dieser Rekordmarke aus sind sie inzwischen wieder um neuneinhalb Prozent zurückgefallen, liegen aber immer noch 23 Prozent über dem Ausgabepreis.
Zum Vergleich: Beim europäischen Autosektorindex steht seit dem Porsche-IPO nur ein Plus von gut neun Prozent zu Buche. Zu bedenken ist hier allerdings die Diskussion unter Analysten, ob eine Bewertung der Porsche AG eher im Rahmen des Automobilsektors angemessen ist oder ob die höher bewerteten Luxusgüterhersteller als Messlatte herangezogen werden sollten.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs empfiehlt die Aktie aktuell mit Blick auf eine hauseigene Branchenkonferenz mit einem Kursziel von 120 Euro weiter zum Kauf. Der Tenor der teilnehmenden Unternehmen am ersten Tag der Veranstaltung sei mit Blick auf 2023 generell ein vorsichtiger Optimismus gewesen, schrieb Analyst George Galliers. Allgemein werde mit einer weiteren Entspannung beim Halbleiterangebot gerechnet, während der Inflationsdruck nachlassen sollte und vor allem den Zulieferern noch Sorgen mache.
Die Sportwagen-Ikone sei für die kommenden Quartale zuversichtlich und habe von einem starken Auftragsbuch, einer anhaltend guten Nachfrage für die gesamte Modellpalette und Verbesserungen bei den Lieferketten berichtet, so Galliers weiter. Ein wichtiger Kurstreiber dürfte 2023 die Einführung der Elektrovariante des Porsche Macan werden.
Der Sportwagen-Hersteller Porsche ist einer der schnellsten und innovativsten Player, was dem Umschwung hin zum E-Mobility-Konzern angeht. Die Aktie ist im Vergleich zu Tesla oder Ferrari noch immer nicht zu teuer. Rücksetzer sind bei der Porsche-Aktie Kaufchancen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG.