"Überfällige Selbstverständlichkeit" – der Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, Jens Teutrine, hat sich deutlich für eine Entkriminalisierung von Cannabis ausgesprochen. Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädiert nun für eine kontrollierte Abgabe des Rauschmittels an Erwachsene. Für Anleger böte die Legalisierung von Cannabis über einen Index mit gleich zehn Aktien neue Chancen.
"Jahrelang habe ich eine Cannabis-Legalisierung abgelehnt", erklärt Karl Lauterbach in einem Interview mit der Rheinischen Post. "Mittlerweile komme ich als Arzt aber zu einem anderen Schluss", so der Gesundheitsexperte. Mit einer Legalisierung von Cannabis ließe sich der Handel mit verunreinigtem Haschisch und Marihuana unterbinden, sagte der SPD-Politiker. "Ich bin deswegen dafür, dass wir in einem möglichen Koalitionsvertrag mit Grünen und FDP einen Passus zur legalen und kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene formulieren."
Der FDP-Nachwuchs plädiert für eine noch weitergehende Reform. "Statt den kleinsten gemeinsamen Nenner braucht es nun große Reformen, die weit über die Legalisierung von Cannabis hinausgehen", sagte Jens Teutrine. Für den Chef der Jungen Liberalen seien Prohibition, Kriminalisierung und Stigmatisierung von Cannabis gescheitert. Nur eine vollständige Legalisierung würde notwendige Qualitätsstandards und Jugendschutz sicherstellen.
Die Ausgestaltung der Legalisierung ist noch nicht klar. Die möglichen Koalitionsparteien FDP und Grüne sind für eine Legalisierung von Cannabis und einen "Verkauf in lizenzierten Fachgeschäften". Die SPD hingegen befürwortet eine "regulierte Abgabe" an Erwachsene zunächst in Modellprojekten, die von Präventions- und Beratungsangeboten begleitet werden.
Auch für Kapitalanleger bietet die bevorstehende Cannabis-Legalisierung Chancen. Viele Unternehmen profitieren von der fortschreitenden Öffnung des Marktes – auch mit medizinischem Cannabis. In Kanada ist der Anbau und Verkauf von Cannabis bereits seit drei Jahren erlaubt. Seit Oktober 2019 sind dort zudem Lebensmittel mit Cannabiszusätzen wie Kekse oder Getränke legal (Cannabis 2.0). Großes Potenzial erwächst nun auch hierzulande.
DER AKTIONÄR hat bereits vor zwei Jahren gemeinsam mit Vontobel den North America Cannabis Select Index aufgelegt, in dem zehn Unternehmen aus dem Sektor enthalten sind. Seit dem starken Anstieg mit der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten und der Hoffnung auf eine baldige Öffnung des US-Marktes zogen die Kurse vieler Aktien wie Aurora Cannabis, Tilray oder Canopy Growth stark an. Mittlerweile ist der Index wieder auf dem Niveau von Januar angekommen.
Die anstehende Legalisierung von Cannabis-Produkten in Deutschland und die fortschreitende Öffnung der internationalen Märkte bietet Cannabis-Aktien neues Potenzial. Wer statt auf volatile Einzelwerte lieber auf einen Index mit gleich zehn Werten setzen möchte, kann zum Zertifikat WKN VE21CB greifen, das nun wieder auf ein günstiges Niveau zurückgekommen ist. Damit lässt sich an der Entwicklung des North America Cannabis Select Index nahezu 1:1 partizipieren.
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Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit den Emittenten von Finanzinstrumenten Morgan Stanley, HSBC Trinkaus und Vontobel hat die Börsenmedien AG eine Lizenzvereinbarung geschlossen, wonach sie den Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen.
(Mit Material von dpa-AFX)