In Deutschland zeichnet sich ein Politikwechsel ab. Auch wenn noch viele Fragen offen sind: Die Chancen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stehen nicht schlecht. Damit könnte das Vertrauen der Investoren aus dem In- und Ausland wieder gestärkt werden. Als klassischer Frühzykliker dürfte Jungheinrich von dieser Entwicklung profitieren.
Jungheinrich agiert als führender Lösungsanbieter für die Intralogistik – also die Steuerung, Durchführung und Organisation des Materialflusses innerhalb eines Lagerbetriebs. Trendthemen wie Automatisierung und Digitalisierung stehen bei den Hamburgern im Fokus. Kein Wunder: Amazon, Zalando und Co. geben den Takt vor. In Zeiten von Same-Day-Delivery-Services geht ohne eine optimierte Intralogistik nichts mehr. Jungheinrich ist passend positioniert, um von dieser Entwicklung zu profitieren.
Besonders wichtig: Die operative Talsohle scheint beim Konzern durchschritten. Die in Kürze zur Veröffentlichung stehenden Zahlen dürften dem Vernehmen nach keine negativen Überraschungen mehr enthalten. Im Gegenteil: Die erwarteten Zuwächse beim Auftragseingang könnten im vierten Quartal 2024 den Tiefpunkt im Zyklus markiert haben und somit ab Mitte 2025 für positive Impulse sorgen.
Die US-Investmentbank Bank of America (BofA) hat die Aktie vor Kurzem von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 26 auf 40 Euro angehoben. Analyst Tore Fangmann erwartet durch das geplante deutsche Milliardeninvestitionspaket in Verteidigung und Infrastruktur einen Schub für die Staplerbranche. Die Industrieproduktion dürfte steigen – und damit auch die Nachfrage nach Gabelstaplern, so der Stratege.
Jefferies-Analyst Lucas Ferhani setzt ebenfalls auf Aktien, die von einer zyklischen Erholung im Bereich der Flurförderfahrzeuge profitieren könnten – auch gestützt durch Konjunkturförderprogramme. Die im März stattfindenden Messen sollten einen besseren Eindruck von der diesjährigen Nachfrage liefern. Er hat seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 41 Euro bestätigt.
Ebenfalls wichtig: Aufgrund der geringen US-Präsenz dürfte das Risiko durch US-Zölle begrenzt sein. Als zusätzlicher Impulsgeber könnte das für Mai avisierte Strategie-Update dienen.
Die mit einem 2025er-KGV von 11 im Peergroup-Vergleich günstig bewertete Aktie hat begonnen, sich von ihren Tiefstständen zu lösen, und dürfte nun ihre Bodenbildung abgeschlossen haben. Im Rahmen der laufenden Verschnaufpause nach dem dynamischen Kursanstieg könnte die Aktie kurzfristig noch einmal auf die horizontale Unterstützung im Bereich von 30 Euro aufsetzen, ehe die nächste Aufwärtswelle in Richtung 36/38 Euro startet. Im Real-Depot wird daher auf steigende Kurse gesetzt.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Jungheinrich befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.