Aufatmen bei Polestar. Das E-Mobility-Start-up Polestar unter der Führung von CEO Thomas Ingenlath hat sich 950 Millionen Dollar frisches Kapital für die nächste Wachstumsphase gesichert. Die Aktie hat mit einem Sprung nach oben reagiert. Wie geht es mit dem Papier weiter?
Neben der gesicherten Fremdfinanzierung in Höhe von 950 Millionen Dollar bildet auch die neue Aktionärsstruktur von Polestar eine solide Basis für die weitere Entwicklung des Brands. Die neue Struktur sieht Geely Sweden Holdings als zweitgrößten Anteilseigner vor, während Volvo Cars aller Voraussicht nach einen Anteil von 18 Prozent behalten wird.
"Dies markiert eine neue Phase im Geschäft von Polestar", sagt CEO Thomas Ingenlath. "Die Anstrengungen der letzten Jahre zahlen sich aus: Wir haben unsere Kostenbasis verbessert, die Finanzierung gesichert und fahren unsere Produktoffensive hoch“, so der CEO.
Soll heißen: Die Modellpalette wird um zwei SUVs erweitert. Der Polestar 3 hat die Produktion in China aufgenommen und auch die Testproduktionen in South Carolina wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Verkauf des Polestar 4 nimmt Fahrt auf.
„Die beiden SUVs schärfen nun die Marke, zielen auf eines der am schnellsten wachsenden Segmente der Branche und positionieren uns für ein starkes Volumenwachstum und steigende Gewinnmargen ab der zweiten Hälfte des Jahres 2024", so CEO Ingenlath.
Interessant: Die Prototypenproduktion des Polestar 5, einem fortschrittlichen Hochleistungs-GT, wird ebenfalls im Jahr 2024 anlaufen. Die jetzt vereinbarte Finanzierung wird von einem umfassenden Effizienzprogramm von Polestar begleitet. Rund zehn Prozent der Arbeitsplätze wurden bereits seit Mitte 2023 abgebaut, weitere 15 Prozent sollen in diesem Jahr folgen.
Polestar macht erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung des Geschäftsplans. Für 2025 wurden ebenfalls Ziele fest verankert: Break-even beim Cashflow, ein jährliches Volumen von über 155.000 verkauften Autos und eine Bruttomarge im oberen Zehntelbereich.
Das Produktportfolio macht Lust auf mehr. Die beiden SUVs sowie der neue GT sollten die Absatzzahlen ankurbeln. Jedoch hatte auch Polestar zuletzt sehr unter dem schleppenden Absatz von Elektroautos zu kämpfen. Die formulierten Ziele für 2025 sind extrem ehrgeizig. Das betrifft auch die Marge.
Darüber hinaus muss Polestar bei den Leistungsdaten seiner Stromer deutlich zulegen. Auch die Software sowie das Infotainment müssen sich noch mehr am Kunden orientieren. Interessante Pipeline, jedoch sollten Anleger abwarten, ob sich der gute Newsflow in den nächsten Wochen bestätigt.