Nach der langen Talfahrt seit dem Hoch Anfang 2021 haben Anleger bei Plug Power in dieser Woche endlich einmal Grund zur Freude. Am Freitag steht beim Brennstoffzellenhersteller erneut ein Plus von rund fünf Prozent zu Buche. Die zarte Erholung setzt sich damit weiter fort – und das hat auch einen Grund.
Angesichts der Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress und einem Arbeitsmarktbericht mit höherer Arbeitslosenquote und geringerem Anstieg der Stundenlöhne haben sich die Zinserwartungen am Markt wieder verschoben. Mehr als drei Viertel der Experten rechnen aktuell damit, dass spätestens im Juni die Fed mit Zinssenkungen beginnt. Für kaum ein Unternehmen ist dies so wichtig wie für Plug Power.
Nach wie vor ist der Brennstoffzellenhersteller unprofitabel und schreibt rote Zahlen. Aktuell rechnet der Markt damit, dass erst 2027 der Sprung in die Gewinnzone gelingt – und auch dann nur mit 22 Millionen Dollar. Das bedeutet: Die potenziellen Gewinne liegen nach wie vor weit in der Zukunft und müssen entsprechend abgezinst werden – je niedriger die Leitzinsen, desto niedriger auch der Diskontierungsfaktor, wodurch Plug Power ein höherer Wert zugestanden würde.
Hinzu kommt allgemein, dass Anleger in Phasen hoher Zinsen wenig Interesse an sogenannten Story Stocks haben. Die gesamte Wasserstoffbranche liegt seit Langem brach, Anleger wenden sich derzeit anderen Werten zu. In einem attraktiveren Zinsumfeld könnte sich dies wieder ändern.
Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen treibt Plug Power derzeit an. Anleger sollten sich von der zarten Erholung aber nicht blenden lassen. Das Unternehmen hat zuletzt häufig die Erwartungen verfehlt, das Wachstum ließ zu wünschen übrig. Niedrigere Zinsen alleine dürften nicht ausreichen, damit bei Plug Power die Trendwende gelingt. Es gibt spannendere Werte an der Börse.