Eines der letzten verbliebenen Unternehmen der deutschen Solarbranche schlittert in die Pleite. Phoenix Solar kann die Forderung eines großen US-Kunden kurzfristig nicht bedienen und muss Insolvenz anmelden. Die Aktie stürzt ins Bodenlose.
Ein großer US-Kunde wolle kurzfristig rund acht Millionen Dollar von Phoenix Solar, teilte das Unternehmen aus Sulzemoos bei München mit. In einer Ad-hoc-Mitteilung heißt es: "Nach Ziehung von projektbezogenen Akkreditiven im Umfang durch einen großen Kunden der Phoenix Solar Inc. (der Tochtergesellschaft der Phoenix Solar AG in den USA) ist die Muttergesellschaft Phoenix Solar AG mit Erstattungsansprüchen der ausstellenden Banken in gleicher Höhe konfrontiert."
Verhandlungsversuche blieben erfolglos
Diese würden die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens übersteigen, was wiederum die Zahlungsunfähigkeit bedeutet und den Vorstand von Phoenix Solar zwingt, Insolvenz anzumelden. Man werde im Laufe der kommenden Woche beim zuständigen Amtsgericht München Insolvenz anmelden.
Mehrere Versuche der Unternehmensführung, mit dem US-Kunden und dem beteiligten Bankenkonsortium in Deutschland zu einer Lösung zu kommen, seien erfolglos geblieben.
Aktienkurs stürzt ab
An der Börse wurde die Phoenix-Aktie am Freitagvormittag vom Handel ausgesetzt. Seit Wiederaufnahme des Handels hat der Solar-Wert über 80 Prozent verloren. Ganz überraschend kommt die Pleite nicht. Schon im Jahresbericht 2016 hatte es von den Wirtschaftprüfern geheißen, der Fortbestand des Unternehmens sei bedroht. Finger weg von Phoenix Solar!