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Pfizer vor Sparten-Verkauf: Potenzielle Übernahmekandidaten im Check

Pfizer vor Sparten-Verkauf: Potenzielle Übernahmekandidaten im Check
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Michel Doepke 16.10.2017 Michel Doepke

Seit längerem kursieren Gerüchte, dass Pfizer vor einer Abspaltung oder Verkauf des Konsumgütergeschäftes stehe. Offenbar macht der Pharma-Gigant jetzt Nägel mit Köpfen: Pfizer bestätigte letzte Woche die Prüfung strategischer Alternativen. Wie The Times berichtet, zeigt Nurofen-Hersteller Reckitt Benckiser an der Sparte Interesse. Gelingt der Verkauf, verfügt Pfizer ausreichend Mittel, um sich durch Übernahmen langfristiges Wachstum zu sichern.

Ein möglicher Deal könnte sich auf rund 14 Milliarden Dollar belaufen. Ein durchaus fairer Preis: 2016 generierte die Consumer-Health-Sparte von Pfizer einen Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar. Wie alle großen Pharma-Konzerne leidet auch Pfizer unter den Auslauf von Patenten. Analysten rechnen in diesem Jahr mit einem leicht rückläufigen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Und auch langfristig prognostizieren die Schätzungen einen minimalen Erlösanstieg. De facto muss sich Pfizer verstärken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die freien Milliarden könnten dann für Zukäufe verwendet werden.

Übernahme im PARP-Markt strategisch sinnvoll

Ähnlich wie Gilead mit der Akqusition von Kite Pharma könnte Pfizer ebenfalls im Bereich der Onkologie tätig werden. Mit Talazoparib ist der Pharma-Gigant bereits in diesem lukrativen Markt vertreten. Doch die kleineren Biotech-Firmen Clovis Oncology und Tesaro luchsen große Marktanteile ab.

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Sowohl Clovis Oncology (Marktkapitalisierung von rund 4,2 Milliarden Dollar) als auch Tesaro (Börsenbewertung von etwa 6,5 Milliarden Dollar) sind finanziell zu stemmen. In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant ist die Marktposition von Astrazeneca. Zur Erinnerung: 2014 wollte Pfizer den britisch-schwedischen Konkurrenten in einem Mega-Deal schlucken, das Astrazeneca-Management wehrte jedoch den Übernahmeversuch ab.

...oder doch Puma Biotechnology?

Im Bereich der Übernahmekandidaten unter den Onkologie-Spezialisten fällt auch immer häufiger der Name Puma Biotechnology. Mit Nerlynx verfügt das kleine Biotech-Unternehmen einen vielversprechenden Wirkstoff gegen HER2-positiven Brustkrebs. Und der Bedarf in dieser Indikation ist enorm: Analysten trauen dem Krebsmittel im Jahr 2020 durchschnittlich ein Umsatzpotenzial von 886 Millionen Dollar zu. Puma Biotechnology bringt aktuell 4,6 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. Und auch der Chartverlauf der Aktie von Puma Biotech spricht Bände. Er gleicht dem von Kite Pharma vor der milliardenschweren Übernahme von Gilead.

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Bewegung zu erwarten

Ein Verkauf des Konsumgütergeschäfts von Pfizer dürfte für kräftig Bewegung im Sektor sorgen. Aufgrund der charttechnischen Situation und des Handlungsbedarfs bei Sparten-Verkäufen beziehungsweise Übernahmen rät DER AKTIONÄR bei Pfizer und Reckitt Benckiser vorerst von einem Einstieg ab. Für spekulative Anleger lohnt sich hingegen ein Blick auf Clovis Oncology und Tesaro, beide Aktien sind ein Kauf mit Stopp (Tesaro: 95,00 Euro und Clovis 55,00 Euro). Wer in Puma Biotechnology investiert ist, bleibt an Bord und gibt kein Stück aus der Hand.

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