Pfizer steht offenbar kurz vor der Übernahme des Biotechnologieunternehmens Medivation für 14 Milliarden Dollar. Nach der geplatzten Fusion mit Allergan im Frühjahr 2016 soll die Position im Krebsgeschäft gestärkt werden.
Medivation aus den USA ist wegen seines Medikaments Xtandi zur Prostatakrebsbehandlung ein begehrter Übernahmekandidat. Xtandi bringt es auf einen jährlichen Umsatz von derzeit zwei Milliarden USA Dollar. Experten trauen dem Medikament – bei entsprechender Vermarktung - mehr als das Doppelte zu. Bereits im April 2016 war Sanofi mit einem Übernahmeangebot gescheitert. Medivation wurde zuletzt mit sechs Milliarden Dollar bewertet. Pfizer will für Medivation nun nach Medienberichten bis zu 14 Milliarden Dollar auf den Tisch legen und so andere Interessenten wie Merck & Co, Celgene Corp und Gilead Sciences ausstechen.
Wachstumsmarkt Krebsmedikamente
Mit dem Kauf von Medivation würde Pfizer seine Krebssparte weiter ausbauen und in den Bereich Prostatakrebsbehandlung einsteigen. Stark sind die Amerikaner derzeit in der Behandlung von Brustkrebs mit ihrem Medikament Ibrance, das 2015 einen Umsatz 720 Millionen Dollar generierte. Experten rechnen damit, dass das Produkt der nächste Blockbuster bei Pfizer wird. Das Unternehmen versucht zunehmend Krebsmedikamente mit Immuntherapien zu verbinden. Etliche Wirkstoffe, die Medivation noch in der Produktpipeline hat, könnten dabei helfen.
Langfristig aussichtsreich
Die 14 Milliarden Dollar, die Pfizer für Medivation zahlen will, sind eine Hausnummer. Vor allem, wenn man bedenkt ,dass das Unternehmen zuletzt auf rund sechs Milliarden Dollar geschätzt wurde. Pfizer dürfte heute Nachmittag im amerikanischen Handel deshalb unter Druck geraten. Erfüllen sich aber die mit der Übernahme verbundenen Hoffnungen, dürfte der Kurs von Pfizer bald wieder anziehen. Anleger warten vor einem Einstieg den Bruch des Hochs bei 36,89 Dollar ab.