Meldungen nach US-Börsenschluss am Freitag lassen meist nichts Gutes erahnen. So auch in der zurückliegenden Handelswoche: Der Pharma-Gigant Pfizer muss einen herben Dämpfer beim Studienprogramm von Ibrance (Palbociclib) hinnehmen. Im nachbörslichen Handel knickt der Dow-Jones-Wert satte sieben Prozent ein.
Pfizer veröffentlichte ein Update zur klinischen Phase-3-Studie PALLAS. Die Amerikaner teilten mit, dass eine Behandlung von Brustkrebs mit dem Medikament in Kombination mit einer endokrinen Therapie wahrscheinlich nicht wirksam sein werde. "Wir sind von diesem Ergebnis enttäuscht", sagte Chris Boshoff, Onkologie-Entwicklungsvorstand von Pfizer.
Große Studie, große Enttäuschung
Die PALLAS-Studie ist für Pfizer eine der wichtigsten in der Pipeline. Das Programm umfasst laut clinicaltrials.gov 5.796 Teilnehmer, im August 2015 hat Pfizer die Studie bereits gestartet. Entsprechend groß ist die Enttäuschung.
Die Studie ist wiederum in mehrere Untergruppen gegliedert. Boshoff betont, dass Pfizer nun aktiv daran arbeite, festzustellen, ob es Patienten gibt, die von einer adjuvanten Behandlung mit der Palbociclib-Kombination profitieren könnten. Laut Pfizer ist Ibrance in 95 Ländern zugelassen. Im ersten Quartal 2020 steuerte das Krebsmittel 1,25 Milliarden Dollar zum Umsatz bei und ist damit das mit Abstand wichtigste Produkt in diesem Segment.
Die Enttäuschung belastet den Kurs der Pfizer-Aktie. Im nachbörslichen US-Handel verlor der große Pharma-Wert sieben Prozent. Dadurch reduzierte sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens um etwa 15 Milliarden Dollar.
Durch den Studienflop dürfte die zuletzt gestartete Erholungsbewegung ein Ende finden. Ohnehin befindet sich Pfizer nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie – die Schweizer Pharma-Giganten Roche und Novartis sind derzeit die ganz klar besseren Alternativen.