Die Großaktionärin von Pfeiffer Vacuum will in Verhandlungen über einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag treten. Ein entsprechendes Schreiben der Busch-Tochter Pangea GmbH sei am Sonntag eingegangen, teilte der Vakuumpumpen-Hersteller mit. Anleger setzen auf ein Pflichtangebot an alle ausstehenden Aktionäre – mit entsprechender Prämie. Die Aktie legt kräftig zu.
Pangea gehört zur Busch-Familie, ein weltweit operierender Hersteller von Vakuumpumpen, Gebläsen und Verdichtern, und hält aktuell den Angaben zufolge mehr als 63 Prozent an dem Unternehmen. Als Hintergrund der Pläne heißt es, dass der Großaktionär die Koordination zwischen den beiden Unternehmensgruppen und insbesondere die Entscheidungsabläufe vereinfachen will. Das entspreche dem Verständnis der Busch-Gruppe als Familienunternehmen besser.
Der heutige Kurssprung zeigt: Anleger hoffen auf eine mögliche Offerte an die verbleibenden Aktionäre. Ein realistisches Szenario? Als erstes dürften kurzfristige Verhandlungen angestrebt werden. Dann wird in der Regel von einer unabhängigen Unternehmensberatung ein fairer Wert der Gesellschaft ermittelt. Auf dieser Basis könnte dann ein Pflichtangebot an alle ausstehenden Aktionäre. Dieser Prozess zieht sich aber oft über einige Wochen. Ob am Ende ein Delisting, also ein Rückzug von der Börse angestrebt wird, ist noch offen.
Die Aktie springt heute früh um über 20 Prozent nach oben. Analysten sehen die Aktie bislang im Schnitt bei 142,40 Euro fair bewertet. Das höchste Kursziel kommt mit 196 Euro von Kepler Cheuvreux. Oddo BHF ist mit 127 Euro am pessimistischsten eingestellt. Investierte Anleger bleiben vorerst weiter dabei und warten die weitere Entwicklung ab.
(Mit Material von dpa-AFX)