Bei der unter dem Einbruch des Immobilienmarkts leidenden Deutsche Pfandbriefbank (pbb) gibt es endlich mal gute News. Seit Jahresanfang taumelt der Kurs von einem Tief zum nächsten, denn die harte Zinswende lässt die Nachfrage nach Finanzierungen für Gewerbeimmobilien einbrechen. Nun vermeldete der Spezialfinanzierer, dass die Nachfolge für den CEO-Posten geklärt sei.
Im nächsten Jahr übernimmt ein neuer Chef das Ruder: Am 1. Februar 2024 soll der Deutsche Bank-Manager Kay Wolf in den Vorstand aufrücken und nach kurzer Einarbeitung Vorsitzender werden, wie das Unternehmen am Dienstag in Garching bei München mitteilte.
„Er ist der ideale Kandidat, um die Bank noch profitabler, digitaler und grüner zu machen“, sagte pbb-Aufsichtsratschef Louis Hagen. Arndt war kürzlich 65 Jahre alt geworden und hatte seinen Abschied schon angekündigt. Unter Arndts Ägide - damals noch als Co-Vorstandschef - hatte die pbb 2015 mit dem Börsengang die Privatisierung geschafft. Der designierte Nachfolger Wolf ist derzeit Risikochef des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank.
Die Pfandbriefbank ist eine vom Bund gegründete Nachfolgerin der im Zuge der Finanzkrise kollabierten Hypo Real Estate. Der Bund hatte die pbb 2015 an die Börse gebracht und war zunächst auch größter Aktionär. Unter Arndts Regie machte die pbb solide Geschäfte, 2018 hatte der Bund seinen Ausstieg bekannt gegeben.
Hauptgeschäft der pbb ist die Finanzierung von Gewerbeimmobilien, der Markt ist in diesem Jahr insbesondere wegen des Zinsanstiegs eingebrochen. Im Sommer hatte der Vorstand angekündigt, bis zu 130 der 800 Vollzeitstellen streichen zu wollen. Der Stellenabbau soll "sozialverträglich und unter Nutzung der Altersstruktur" erfolgen. Im ersten Halbjahr lag das Neugeschäft mit 2,5 Milliarden Euro weit unter den 4,3 Milliarden Euro aus der ersten Jahreshälfte 2022.
Es ist eine gute Nachricht, dass die Nachfolge bei der Pfandbriefbank geklärt ist und mit Wolf ein Experte gefunden werden konnte. Das Chartbild der Aktie ist jedoch ein Trauerspiel, der gestrige Schlusskurs von 6,45 Euro liegt nur noch zehn Cent über dem Jahrestief. Das sollten auch Anleger auf dem Schirm haben, die von der zweistelligen Dividendenrendite angelockt werden.
Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen.
Mit Material von dpa-AFX.