Die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank kennt heute erneut kein Halten und sackt um sechs Prozent ab. Die Immobilienkrise dürfte bei dem Immobilien-Finanzierer noch tiefere Spuren als bereits angenommen hinterlassen haben. Auch die Jahreszahlen für 2023 brachten alles andere als Hoffnung für die Anleger.
Der Vorstand der Deutschen Pfandbriefbank hat die Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle im vierten Quartal deutlich aufgestockt. Das gab der Finanzierer von Gewerbeimmobilien am heutigen Mittwoch überraschend bekannt. Hatte die Bank in den ersten neun Monaten erst 104 Millionen Euro in die Risikovorsorge gesteckt, wuchs diese Summe bis zum Jahresende den Angaben zufolge auf 210 bis 215 Millionen Euro.
Beim Vorsteuergewinn erzielte die Bank den vorläufigen Zahlen zufolge 2023 einen Überschuss von 90 Millionen Euro. Der Wert liegt am unteren Ende der bereits gesenkten Zielspanne. Die Zahlen sprechen dennoch eine klare Sprache. Die Immobilienkrise hat bei der Pfandbriefbank Ende 2023 noch tiefere Spuren als bisher bereits angenommen hinterlassen.
Negativ werten Marktbeobachter zudem einen Kurseinbruch von Anleihen deutscher Kreditgeber mit Immobilienschwerpunkt, von dem die Deutsche Pfandbriefbank als Immobilienfinanzierer naturgemäß betroffen sein sollte. Bloomberg berichtet unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen zudem, dass Analysten von Morgan Stanley empfohlen hätten, erstrangige Schuldverschreibungen der Deutschen Pfandbriefbank wegen ihres Engagements auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt zu verkaufen. Morgan Stanley wollte den Bericht zwar nicht kommentieren. Er passt aber ins aktuell katastrophale Gesamtbild.
Die neuesten Nachrichten reihen sich nahtlos in die Riege der Horrormeldungen der vergangenen Monate ein. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR und die aktuellen Entwicklungen bestätigen die Skepsis gegenüber dem Papier des Immobilienfinanzierers. Anleger sollten auch weiterhin nicht in das fallende Messer greifen.