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14.08.2024 Michael Herrmann

Pfandbriefbank: Gewinneinbruch! Ist die Aktie in Gefahr?

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Deutsche Pfandbriefbank

Die Deutsche Pfandbriefbank hat für das zweite Quartal einen Gewinneinbruch vermeldet. Das lag vor allem an einer deutlich gestiegenen Risikovorsorge. Anleger schicken die Aktie in einer ersten Reaktion auf Talfahrt. Droht damit nun wieder größeres Unheil?

Ein deutlicher Anstieg der Risikovorsorge hat im zweiten Quartal auf den Gewinn der Deutschen Pfandbriefbank gedrückt. Der Vorsteuergewinn knickte in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund drei Viertel auf 13 Millionen Euro ein. Auch unter dem Strich blieb mit 11 Millionen Euro ein deutlich niedrigerer Gewinn als vor einem Jahr übrig.

Den Anlegern gefallen die Zahlen gar nicht. Am Vormittag schickten sie die Aktie um fast vier Prozent auf 4,80 Euro in den Keller. Im weiteren Tagesverlauf folgte allerdings bereits eine kleinere Erholung.

Besonders im Blick steht bei der Pfandbriefbank die Risikovorsorge. Die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle stieg im zweiten Quartal von 19 auf 56 Millionen Euro. Selbst ein Anstieg des Zinsüberschusses um zehn Prozent auf 121 Millionen Euro konnte das nicht ausgleichen.

Das Jahresgewinnziel bestätigte die Unternehmensführung. Insgesamt erwartet die Bank für das Gesamtjahr weiterhin ein deutlich höheres Vorsteuerergebnis als im Vorjahr. „Unser operatives Ergebnis bleibt robust, sodass wir weiterhin in der Lage sind, die zu hohe Risikovorsorge zu schultern“, sagte der Vorstandsvorsitzender Kay Wolf.

Klar sei aber auch, dass die Bank ihre Profitabilität weiter stärken müsse. „Dabei planen wir, den Fokus neben dem aktiven Bilanzmanagement auf die stärkere Nutzung unserer Immobilienplattform zu legen“, so Wolf.

Im Gegensatz zu den Anlegern zeigte sich Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research deutlich zufriedener mit der Quartalsbilanz der Pfandbriefbank. Die gestiegene Vorsorge überrasche ihn nicht.

Im Bereich der Risikovorsorge für US-Gewerbeimmobilienkredite hätten Konkurrenten wie die Deutsche Bank bereits auf einen anhaltenden Gegenwind durch höhere Zinsen hingewiesen. Die jüngsten Äußerungen der US-Notenbank Fed zum Thema Zinssenkungen könnten jedoch zu nachlassendem Druck auf Immobilienwerte führen.

Insgesamt bleibt der Warburg-Analyst zuversichtlich. Nach den heute vorgestellten Zahlen hat er die Einstufung für die Deutsche Pfandbriefbank auf „Buy“ mit einem Kursziel von 8,10 Euro belassen.

Einen Schritt zur Risikoreduzierung hat die Pfandbriefbank schon hinter sich. So wurde ein Portfolio von Krediten für Büro-, Wohn- und Hotelimmobilien in den USA und in Großbritannien mit einem Buchwert von 900 Millionen Euro verkauft. Weitere Verkäufe von Krediten werden geprüft.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Die Deutsche Pfandbriefbank hat weiter Baustellen. Das neue Management um Kay Wolf geht diese aber an. Die erhöhte Risikovorsorge kommt zudem in der Tat nicht überraschend, sodass die erste Reaktion der Anleger übertrieben erscheint. Vor allem, wenn die Bank weitere Fortschritte bei der Umstrukturierung macht, sind unverändert deutlich höhere Kurse drin. Die Aktie bleibt daher auf der Empfehlungsliste. Ein Stopp bei 3,80 Euro sichert ab.

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