Der französische Opel-Eigner PSA hat am Dienstag seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Der Konzern, der auch die Marken Peugeot, Citroën und DS führt, hat in den ersten sechs Monaten die Profitabilität deutlich steigern können. Die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge kletterte im Vorjahresvergleich von 7,4 auf 7,8 Prozent
Der Umsatz sprang dank der Opel-Übernahme im vergangenen August um 40,1 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro, der operative Gewinn stieg fast die Hälfte auf 3 Milliarden Euro.
PSA hatte im ersten Halbjahr fast 2,2 Millionen Autos und damit 38,1 Prozent mehr verkauft. Knapp 572.000 Autos kamen von Opel und seiner Schwestermarke Vauxhall.
Max Warburton vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von "schlicht gigantischen Halbjahreszahlen" des französischen Automobilkonzerns.
Er habe immer wieder betont, dass die Trendwende bei der übernommenen General-Motors-Tochter Opel-Vauxhall schneller vorankomme als am Markt erwartet und diese im ersten Halbjahr einen Gewinn erzielen könnte, führte Warburton aus.
Analysten spenden Applaus
Philippe Houchois von Jefferies hob hervor, dass die Zahlen - selbst um die ungewöhnlich niedrigen Investitionen und Abschreibungen bereinigt - in allen Belangen beeindruckten. Die Gewinnerwartungen des Marktes dürften nun deutlich steigen. Entsprechend kletterten die PSA-Aktien am Dienstag um mehr als 10 Prozent nach oben.
Nach Einschätzung des deutschen Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer wird Opel seine Eigenständigkeit weitgehend verlieren.
Zwar sehen die Halbjahreszahlen von Peugeot auf den ersten Blick gut aus, auch für Peugeot werden die nächsten Monate und Jahre kein Zuckerschlecken. Wie VW, BMW und Mercedes auch, muss Peugeot kräftig investieren, um neue Antriebskonzepte, neue Software- und Mobilitätsdienste zu liefern.
Es bleibt dabei: Im auto-Sektor sind Käufe bei VW aus Trading-Gesichtspunkten nachvollziehbar. Der langfristige Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt