Die Chartbilder der meisten Energieriesen ähneln sich derzeit: Sie sehen nahezu durch die Bank eher mau aus. Doch blickt man nach Brasilien, so findet man eine Aktie, die auch in der jüngeren Vergangenheit richtig stark gelaufen ist: Petrobras. Diese Entwicklung dürfte verschiedene Gründe haben.
So baut sich der Bewertungsabschlag der Brasilianer gegenüber den Aktien von Ölproduzenten aus Europa oder den USA immer weiter ab. Im Zuge der Wahlen herrschte zum einen die Sorge, dass es Chaos geben würde, sollte der "Tropen-Trump" Jair Bolsonaro die Niederlage nicht akzeptieren. Doch trotz verschiedener Versuche eskalierten die Konflikte nicht. Brasilien wird nun offenbar wieder als stabile Demokratie wahrgenommen. Und dementsprechend stark entwickelt sich nun der Kurs des wertvollsten Unternehmens des Landes. Darüber hinaus scheinen sich auch die Befürchtungen, wonach der neue linksgerichtete Präsident Lula da Silva stark in das operative Geschäft des Energieriesen eingreifen könnte, ebenfalls nicht zu bewahrheiten.
Eine weitere positive Entwicklung der letzten Quartale: Die vor wenigen Jahren noch teilweise besorgniserregend hohe Nettoverschuldung des Unternehmens wurde zuletzt sukzessiv weiter abgebaut. Gerade in Zeiten hoher Zinsen wird dies natürlich immer wichtiger.
Mit einem KGV von 4 und einem KBV von 0,8 ist Petrobras indes immer noch ein absolutes Schnäppchen. Zudem lockt die Dividendenperle mit einer satten Brutto-Rendite von zehn Prozent. Mutige können weiterhin zugreifen. Denn auch aus charttechnischer Sicht kann bei den Anteilscheinen des brasilianischen Marktführers nach wie vor grünes Licht gegeben werden. Auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR befindet sich von den zahlreichen verschiedenen Petrobras-Papieren derzeit die Anteile mit der WKN 932443 (diese sind relativ rege handelbar). Hier sollte der Stopp auf 5,30 Euro nachgezogen werden.